AUTHENTISCH, UNVERMITTELT UND HAUTNAHEin bestimmter Tag im Jahr, ein bestimmter Ort auf der Welt: Für sein einzigartiges "Logbuch der Gegenwart" geht Ales Steger dorthin, wo die Wunden unserer Zeit klaffen. Jeweils exakt zwölf Stunden nimmt er sich, um seine Eindrücke festzuhalten, die durch seine Augen und Hände direkt aufs Papier fließen. So entstehen seltene Momente der Wachheit, die den Leser/die Leserin direkt ins Herz unserer Gegenwart führen.EIN LOGBUCH UNSERER ZEIT, UNSERER WELTLjubljana, Platz der Republik, am Tag des prophezeiten Weltuntergangs; Minamis ma nahe dem Atomkraftwerk von Fukushima; Mexico City während einer Demonstration gegen den Umgang der Regierung mit dem Mord an 43 Studenten; Belgrad, Busstation, Zwischenstopp syrischer Flüchtlinge auf ihrem Weg nach Ungarn - mit einem Blick durch seine Augen führt uns Steger direkt in das Herz des Phänomens. DER BLICK DES DICHTERS TRIFFT AUF NÜCHTERNE REALITÄTAls einer der bedeutendsten slowenischen Gegenwartsautoren macht sich Ales Steger seine Sprachbegabung zunutze, um hochbrisante Themen, Schauplätze und Schicksale unserer Zeit literarisch einzufangen: authentisch, unvermittelt und hautnah.Mit einem Vorwort von Péter Nádas und vielen Fotoaufnahmen des Autors an den Schauplätzen.
"ein ästhetisch-politisches Projekt, das auch in den nächsten Jahren für Aufmerksamkeit sorgen wird." SWR, Carsten Otte "wichtigster slowenischer Schriftsteller seiner Generation" DIE WELT, Richard Kämmerlings "Im Wechsel von Landschaftsbeschreibung und Reflexion findet Steger Sätze, die den Bildern, die in den Medien verbreitet wurden, eine andere Sichtweise entgegenhalten." Süddeutsche Zeitung, Nico Bleutge "hochtalentiert" NZZ, Ilma Rakusa "Ein sehr poetisches Buch" WDR, Terry Albrecht "Ales Steger hat die sicheren Grenzen seines Schreibtisches verlassen, sich dem Ungewissen, der Unruhe, der dauernden Möglichkeit unterbrochen zu werden, ausgesetzt und das Scheitern riskiert. Gescheitert ist er aber nicht. Sein 'Logbuch' schafft es, uns den kalten Wind fühlen zu lassen, der uns von den diversen Eisbergen anweht, auf die wir während unserer gemeinsamen Schiffsreise derzeit zusteuern." Kulturaustausch, Doris Akrap "Analyse geopolitischer Verwerfungen oder neokolonialer Gräuel wollen Ales Stegers Texte nicht sein. Antworten geben sie nicht. Aber sie lehren genaues Hinsehen." Tiroler Tageszeitung, Joachim Leitner
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Eigentlich spricht es nicht für ein Werk, wenn man dessen Konzept zuerst erläutern muss, räumt der durchaus angetane Rezensent Florian Felix Weyh ein. Bei Ales Steger sei es allerdings unabdingbar. Dieser habe sich nämlich in etwa zwölf Jahren an zwölf Orten bis zu zwölf Stunden aufgehalten und seine Eindrücke lyrisch-essayistisch verarbeitet, erklärt der Rezensent. Darunter, zählt Weyh auf, sind Orte wie "White Sands" in New Mexico, an dem die erste Atombombe gezündet wurde oder der deutsche Ort Bautzen, den Steger nicht nur nutzt, um auf die dort geschehenen Verbechen aufmerksam zu machen, sondern auch über die Ähnlichkeit des Sorbischen zu seiner eigenen Sprache nachzudenken, erfahren wir. Dass sich Stegers Stil in diesem Zeitraum weiterentwickelt, ist bemerkbar und auch die Veränderungen in der politischen Weltlage schlagen sich in Stegers Reflexionen nieder, staunt der Kritiker. Steger ist eine "spezielle Konstruktion literarischer Funken" gelungen, - allerdings haben seine seine subjektiven-essayistischen Schilderungen so Weyh nach all der Zeit ein wenig Patina bekommen. Man muss, um den ganzen Reiseweg mitzumachen schon Fan sein, meint Weih, - eine "uneingeschränkte Mitreiseempfehlung" möchte er deshalb nicht geben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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