Eine steile Karriere, angesehene Familie, Ehemann und Kind - Constance Debré hat all das und wendet sich davon ab. Sie entschließt sich zu einem Leben, das schon viele Männer vor ihr gewählt haben: Sie scheidet ihre Ehe, widmet sich ausschließlich dem Schreiben, verzichtet auf die materiellen Sicherheiten einer festen Wohn- oder Arbeitsstelle und geht mit immer anderen Frauen ins Bett. Doch anders als so viele Männer will sie den Kontakt zu ihrem Kind nicht abbrechen - das erwirkt ihr Ex-Mann, nachdem er von ihrer Homosexualität erfahren hat. In einem langwierigen Sorgerechtsstreit kämpft sie um ihren Sohn, der sich immer weiter von ihr entfernt. Während sie auf die finale Entscheidung des Familiengerichts wartet, taumelt Debré zwischen einer Vielzahl von Gefühlen: Angst vor dem Verlust des Sohnes neben Akzeptanz für dessen Entscheidung, dem Verlangen nach unverbindlichem Sex und dem Bedürfnis nach engeren Verbindungen, einer tiefen inneren Leere und zugleich einer nie zuvor gekannten Freiheit.
Ohne Zurückhaltung und in prägnanten Sätzen ringt die Autorin um Antworten auf Fragen von Mutterschaft, Identität und Liebe und geht dabei hart ins Gericht mit gesellschaftlichen Normen, Glaubenssätzen, bürgerlichen Institutionen und nicht zuletzt mit sich selbst.
Ohne Zurückhaltung und in prägnanten Sätzen ringt die Autorin um Antworten auf Fragen von Mutterschaft, Identität und Liebe und geht dabei hart ins Gericht mit gesellschaftlichen Normen, Glaubenssätzen, bürgerlichen Institutionen und nicht zuletzt mit sich selbst.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
"Literatur als radikale Grenzüberschreitung" liest Rezensent Niklas Bender bei der Französin Constance Debré: Ihre Protagonistin, die der Autorin sehr ähnelt, trennt sich von Mann und Sohn, lässt Job und bisheriges Leben hinter sich und hat sehr viel Sex mit Frauen. Diese Idee findet Bender ob ihrer Radikalität zunächst faszinierend, ist aber irgendwann von Debrés Ablehnung ihrer eigenen bürgerlichen Herkunft genervt, wenn sie allzu selbstverliebt als "Bürgerschreck" daherkommt. Für den Rezensenten entsteht hier der "Eindruck einer entfremdeten" Existenz - für Leserinnen und Leser ist das zuweilen etwas schwer zu ertragen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Debrés Roman erzeugt einen faszinierenden Sog.« - Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung Niklas Bender FAZ - Frankfurter Allgemeine Zeitung 20240627







