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Wie viel Lüge braucht ein glückliches Leben? Ein berührender Text über Schmerz, Heilung und Familie
Jeden Sommer ihrer Kindheit verbrachte Colombe in den Schweizer Bergen. Zusammen mit anderen Jugendlichen aus aller Welt wurde sie in die Obhut eines Ehepaars gegeben, das sich liebevoll und zugleich streng um die Kinderschar kümmerte: alle aus gutem Hause, alle aus kaputtem Elternhaus, so wie auch Colombe, deren jüdische Mutter, als sie klein war, sich in einem Kloster verstecken musste, und deren Vater, der Verfolgung gerade so entkommen, doch Zeit seines Lebens ein Flüchtender…mehr

Produktbeschreibung
Wie viel Lüge braucht ein glückliches Leben? Ein berührender Text über Schmerz, Heilung und Familie

Jeden Sommer ihrer Kindheit verbrachte Colombe in den Schweizer Bergen. Zusammen mit anderen Jugendlichen aus aller Welt wurde sie in die Obhut eines Ehepaars gegeben, das sich liebevoll und zugleich streng um die Kinderschar kümmerte: alle aus gutem Hause, alle aus kaputtem Elternhaus, so wie auch Colombe, deren jüdische Mutter, als sie klein war, sich in einem Kloster verstecken musste, und deren Vater, der Verfolgung gerade so entkommen, doch Zeit seines Lebens ein Flüchtender blieb.

Dreißig Jahre braucht es, damit Colombe das Bild dieser Kindheitsidylle korrigiert. Sie reist in die Schweiz, trifft die Menschen von damals wieder und vor allem die beiden Kinder des Ehepaars, das sich um all die fremden Zöglinge so aufopferungsvoll kümmerte, die eigenen aber sträflich vernachlässigte.

Dieses Buch ist Reise und Recherche, es erzählt, wie Erinnerungsblasen platzen und dennoch einen goldenen Glanz bewahren. Weil Lügen für das Glück eine größere Rolle spielen, als gemeinhin vermutet wird.

«Colombe Schneck hat einen scharfen Blick für Details und ein exzellentes Gespür für deren suggestive Kräfte.» FAZ

«Schnecks Erzählhaltung ist bemerkenswert.» Mara Delius, Welt am Sonntag
Autorenporträt
Colombe Schneck, geboren 1966 in Paris, hat an einer der renommiertesten Hochschulen in Paris Politik studiert und arbeitet als Journalistin. Schriftstellerin wurde sie eher durch Zufall, nachdem sie entdeckte hatte, dass ihr Großvater von seinem Liebhaber ermordet worden war, der ihn in Stücke zersägt in einem Koffer durch Frankreich bugsierte. Seitdem ist Colombe Schneck besessen von der Wahrheit und hat viel über die Geheimnisse ihre jüdisch-großbürgerliche Familiengeschichte geschrieben, ihre Bücher wurden in Frankreich mehrfach ausgezeichnet.  Claudia Steinitz, 1961 in Berlin geboren. Sie übersetzte u. a. Nancy Huston, Claude Lanzmann, Yannick Haenel, Virginie Despentes und Emma Becker aus dem Französischen. Ausgezeichnet mit dem Johann-Friedrich-von-Cotta-Übersetzerpreis der Landeshauptstadt Stuttgart und dem Jane Scatcherd-Preis.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Ganz ungetrübt ist das Lesevergnügen von Rezensent Rainer Moritz nicht, gleichwohl hat er dieses Buch insgesamt gerne gelesen. Colombe Schneck wandelt laut Moritz auf den Spuren Annie Ernaux' und erzählt autofiktional von ihrem jüngeren Ich, das in den 1970ern alljährlich zwei Sommermonate in den Schweizer Bergen verbracht hatte. Diese Aufenthalte im Waadtländischen erinnert die Erzählerin zunächst als äußerst glücklich, die dortigen Gasteltern Karl und Anne-Marie wurden ihr zu wichtigen Bezugspersonen. Nun allerdings beginnt Erzählerin, die ebenfalls Colombe heißt, das vermeintliche Paradies zu hinterfragen, unter anderem, weil sie davon erfährt, wie unglücklich die eigenen Kinder der Gasteltern in ihren späteren Leben waren. Sie fragt sich Moritz zufolge, ob sie selbst etwas mit dem Unglück dieser anderen zu tun gehabt haben könnte, gleichzeitig beschäftigt sie sich auch mit anderen Lebenslügen, dem Verhältnis zu ihren Eltern und ihrer eigenen Ehe mit einem Alkoholiker. Eindeutig ist nichts in diesem Lügenwirrwar, stellt  Moritz fest.  Eine intelligente, vielschichtige Selbstbefragung hält er mit diesem von Claudia Steinitz gut übersetzten Buch in Händen, nur gelegentlich mangele es ihm, wie vielen autofiktionalen Werken, an Anschaulichkeit

© Perlentaucher Medien GmbH
Colombe Schneck seziert erbarmungslos ihre Ferienerinnerungen - eine schockierende Abrechnung mit verdrängter Gewalt und Angst. Jochanan Shelliem NDR Info "Neue Bücher" 20251218