Zwischen Chaos und Gold – Ein magisches Finale voller Emotionen
Mit „Der goldene Turm“, dem fünften Band der Magisterium-Reihe von Holly Black und Cassandra Clare, erreicht die Geschichte um Callum Hunt ihren großen Abschluss. Nach vier aufregenden Bänden voller Magie, Freundschaft und innerer
Kämpfe schließt sich nun der Kreis – und das mit einer Mischung aus Spannung, Herz und unerwarteten…mehrZwischen Chaos und Gold – Ein magisches Finale voller Emotionen
Mit „Der goldene Turm“, dem fünften Band der Magisterium-Reihe von Holly Black und Cassandra Clare, erreicht die Geschichte um Callum Hunt ihren großen Abschluss. Nach vier aufregenden Bänden voller Magie, Freundschaft und innerer Kämpfe schließt sich nun der Kreis – und das mit einer Mischung aus Spannung, Herz und unerwarteten Wendungen.
Gleich zu Beginn war ich etwas zwiegespalten. Der Einstieg ins sogenannte Goldschuljahr von Call wirkt ruhiger als erwartet. Nach den dramatischen Ereignissen des vierten Bandes scheint alles erst einmal stillzustehen. Call trägt noch immer das schwere Geheimnis, das ihn seit Langem begleitet, und auch die Tatsache, dass sein bester Freund Aaron nun ein Teil von ihm ist, lässt ihn kaum zur Ruhe kommen. Diese ruhigen Kapitel sind allerdings wichtig – sie geben Raum für Nachdenken, Zweifel und die Frage, wie viel Dunkelheit in einem Menschen wohnen darf, ohne ihn zu verschlingen.
Doch die Ruhe trügt: Schon bald wird klar, dass das Böse keineswegs besiegt ist. Alex, einst Freund und Verbündeter, taucht erneut auf und bringt die magische Welt in Aufruhr. Seine Rückkehr markiert den Wendepunkt der Geschichte. Was zunächst wie ein persönlicher Konflikt wirkt, entwickelt sich zu einem Kampf um Macht, Leben und Identität.
Besonders gelungen fand ich, wie die Autorinnen es schaffen, Call weiterzuentwickeln. Aus dem unsicheren Jungen, der lange im Schatten seines vermeintlichen Erbes stand, wird jemand, der Verantwortung übernehmen muss – nicht nur für sich selbst, sondern auch für jene, die er liebt. Gleichzeitig bleibt er verletzlich und menschlich, was ihn als Hauptfigur unglaublich greifbar macht.
Die Liebesgeschichte zwischen Call und Tamara bekommt in diesem Band mehr Raum, ohne zu kitschig zu werden. Sie ist feinfühlig geschrieben und zeigt, wie schwierig Nähe sein kann, wenn man selbst ein großes Geheimnis mit sich trägt.
Ein besonderes Highlight sind die neuen Figuren und Orte, die Call und seine Freunde auf ihrer Reise begegnen. Die Idee der „Verschlungenen“, Menschen, die eng mit einem Element verbunden sind, bringt frischen Wind in die Handlung und erinnert an klassische Fantasy-Mythen – aber mit der typischen Magisterium-Note, die alles etwas düsterer, geheimnisvoller und moderner macht.
Sprachlich bleibt das Buch, wie seine Vorgänger, angenehm flüssig und bildhaft. Besonders schön sind die Passagen, in denen über Freundschaft, Vertrauen und das eigene Ich reflektiert wird. Die Autorinnen schreiben mit Witz, aber auch mit Tiefe – und gerade das macht diese Reihe so besonders.
Ohne zu viel zu verraten: Das Finale ist spannend, emotional und überraschend. Es bringt viele Fäden zusammen, die über die ganze Reihe hinweg gesponnen wurden, und lässt die Leserinnen und Leser mit einem Gefühl von Abschluss, aber auch Nachdenklichkeit zurück.
Fazit:
„Der goldene Turm“ ist ein würdiger, gefühlvoller und actionreicher Abschluss einer außergewöhnlichen Fantasyreihe. Holly Black und Cassandra Clare beweisen hier erneut ihr Talent, Charaktere wachsen zu lassen und gleichzeitig eine magische Welt lebendig zu halten. Wer Call, Tamara und Aaron von Anfang an begleitet hat, wird in diesem Band mit einem stimmungsvollen, spannenden und berührenden Finale belohnt – voller Magie, Freundschaft und der Frage, was es wirklich bedeutet, gut zu sein.