Kurz bevor sie ihren 17. Geburtstag feiern kann, kommt Mirjam bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Ihrem Vater, Joop Koopman, ist es nicht vergönnt, sich seiner Trauer hinzugeben. Sein Freund Philip verwickelt ihn in einen Spionagefall für den israelischen Geheimdienst, seine Cousine Linda in ihre buddhistische Wiedergeburtstheorie.
Tragödie, Politspionage und metaphysischer Thriller in einem - Leon de Winters kühnster Roman.
Tragödie, Politspionage und metaphysischer Thriller in einem - Leon de Winters kühnster Roman.
Joop verliert eine Tochter und gewinnt einen Freund
Eine Kette unglücklicher Zufälle beendet Mirjam Koopmanns kurzes Leben: ein falsch geparktes Auto, eine Ölspur - Mirjams Trainer Erroll verliert die Kontrolle über sein Motorrad und statt auf ihrer eigenen Geburtstagsparty in Malibu landet Mirjam auf der Intensivstation des Krankenhauses, in dem sie wenige Stunden später stirbt. Ihr Vater Joop, gebürtiger Niederländer, der seit 18 Jahren in Los Angeles lebt, kann es nicht fassen - morgens hatte er ihr noch Frühstück gemacht und mittags ahnungslos mit seinem alten Schulfreund Philip van Gelder geluncht, als der schreckliche Anruf aus dem Krankenhaus kam. Noch völlig unter Schock stehend, gibt er seine Einwilligung, Mirjams Herz als Organspende freizugeben, dann vergräbt er sich in seinem Haus. Erroll, genannt God(zilla) fühlt sich mitschuldig an dem Unfall und versucht, Joop aus seiner Lethargie zu reißen. Joops anfänglicher Hass schwindet allmählich und langsam entsteht so etwas wie Freundschaft zwischen dem schwarzen Sportler und dem jüdischen Drehbuchautor.
Auf der Suche nach dem eigenen Ich
Gleichzeitig gelingt es Philip, der für den israelischen Geheimdienst Mossad arbeitet, Joop zur Beschattung des niederländischen Marokkaners Omar van Lieshout zu überreden, der angeblich Verbindung zu terroristischen Gruppen unterhält. Politik interessiert Joop nur am Rande, ihm geht es vor allem um Omars Kontakte zur Hacker-Szene, über die er den anonymen Empfänger von Mirjams Herz ermitteln will. Er ist von der fixen Idee besessen, ein Stück von Mirjam zurückzugewinnen, wenn er den Menschen mit eigenen Augen sehen könnte, in dessen Brust Mirjams Herz weiterschlägt. Den Wiedergeburtstheorien seiner buddhistisch gewordenen Jugendliebe Linda kann er trotzdem nichts abgewinnen, was ihn aber nicht daran hindert, in ihrem Bett Trost zu suchen. Dass Linda ihm die ganze Zeit nur etwas vormacht, begreift er erst, als es schon zu spät ist ...
Ein spannender Roman über den Umgang mit menschlichen Tragödien
In Leon de Winters Roman Malibu geht es um eine menschliche Tragödie, die eigentlich nur das Ergebnis einer Reihe unglücklicher Zufälle ist und dennoch das Leben der Betroffenen nachdrücklich verändert. In beeindruckender Weise schildert der niederländische Bestsellerautor die grenzenlose Trauer des hinterbliebenen Vaters, der mit der plötzlichen Stille im Haus und den schmerzlichen Erinnerungen an die einzige Tochter fertig werden muss. Die Spionagegeschichte sowie die erneute Liebesbeziehung zu seiner Jugendliebe Linda sind dabei nur Beiwerk, wie in de Winters früherem Roman SuperTex wird der Unglücksfall zum Auslöser, die eigene Existenz als Jude und als Mensch zu hinterfragen. Ohne respektlos zu werden, gelingt es de Winter dank seines einzigartigen Erzählstils, diesem an sich ernsten Thema auch heitere Momente abzugewinnen. Trotz der etwas irritierenden metaphysischen Spekulationen und Exkursen in die Welt der Physik ist Malibu ein spannender und unterhaltsamer Roman, der zum Nachdenken anregt. (Dr. Erika Weigele-Ismael)
Eine Kette unglücklicher Zufälle beendet Mirjam Koopmanns kurzes Leben: ein falsch geparktes Auto, eine Ölspur - Mirjams Trainer Erroll verliert die Kontrolle über sein Motorrad und statt auf ihrer eigenen Geburtstagsparty in Malibu landet Mirjam auf der Intensivstation des Krankenhauses, in dem sie wenige Stunden später stirbt. Ihr Vater Joop, gebürtiger Niederländer, der seit 18 Jahren in Los Angeles lebt, kann es nicht fassen - morgens hatte er ihr noch Frühstück gemacht und mittags ahnungslos mit seinem alten Schulfreund Philip van Gelder geluncht, als der schreckliche Anruf aus dem Krankenhaus kam. Noch völlig unter Schock stehend, gibt er seine Einwilligung, Mirjams Herz als Organspende freizugeben, dann vergräbt er sich in seinem Haus. Erroll, genannt God(zilla) fühlt sich mitschuldig an dem Unfall und versucht, Joop aus seiner Lethargie zu reißen. Joops anfänglicher Hass schwindet allmählich und langsam entsteht so etwas wie Freundschaft zwischen dem schwarzen Sportler und dem jüdischen Drehbuchautor.
Auf der Suche nach dem eigenen Ich
Gleichzeitig gelingt es Philip, der für den israelischen Geheimdienst Mossad arbeitet, Joop zur Beschattung des niederländischen Marokkaners Omar van Lieshout zu überreden, der angeblich Verbindung zu terroristischen Gruppen unterhält. Politik interessiert Joop nur am Rande, ihm geht es vor allem um Omars Kontakte zur Hacker-Szene, über die er den anonymen Empfänger von Mirjams Herz ermitteln will. Er ist von der fixen Idee besessen, ein Stück von Mirjam zurückzugewinnen, wenn er den Menschen mit eigenen Augen sehen könnte, in dessen Brust Mirjams Herz weiterschlägt. Den Wiedergeburtstheorien seiner buddhistisch gewordenen Jugendliebe Linda kann er trotzdem nichts abgewinnen, was ihn aber nicht daran hindert, in ihrem Bett Trost zu suchen. Dass Linda ihm die ganze Zeit nur etwas vormacht, begreift er erst, als es schon zu spät ist ...
Ein spannender Roman über den Umgang mit menschlichen Tragödien
In Leon de Winters Roman Malibu geht es um eine menschliche Tragödie, die eigentlich nur das Ergebnis einer Reihe unglücklicher Zufälle ist und dennoch das Leben der Betroffenen nachdrücklich verändert. In beeindruckender Weise schildert der niederländische Bestsellerautor die grenzenlose Trauer des hinterbliebenen Vaters, der mit der plötzlichen Stille im Haus und den schmerzlichen Erinnerungen an die einzige Tochter fertig werden muss. Die Spionagegeschichte sowie die erneute Liebesbeziehung zu seiner Jugendliebe Linda sind dabei nur Beiwerk, wie in de Winters früherem Roman SuperTex wird der Unglücksfall zum Auslöser, die eigene Existenz als Jude und als Mensch zu hinterfragen. Ohne respektlos zu werden, gelingt es de Winter dank seines einzigartigen Erzählstils, diesem an sich ernsten Thema auch heitere Momente abzugewinnen. Trotz der etwas irritierenden metaphysischen Spekulationen und Exkursen in die Welt der Physik ist Malibu ein spannender und unterhaltsamer Roman, der zum Nachdenken anregt. (Dr. Erika Weigele-Ismael)
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Zu einem schweren Fall von Persönlichkeitsspaltung scheint dieser Roman bei Ulrich Greiner geführt zu haben. Unentschieden, ob er zugeben darf, dass er den Roman in einem Zug durchgelesen hat, führt der arme Mann schon Selbstgespräche. Die "Freundin A." in ihm findet den Roman rasant geschrieben, hat begriffen, was Kontingenz bedeutet und findet den Autor wirklich sympathisch (immerhin nicht "süß"). Der Kritiker in ihm hält das Ganze dagegen für einen "gigantischen Bluff". Zum einen, da Leon de Winter gar nicht wirklich schreiben könne, höchstens wie ein Drehbuchautor die Dramaturgie der Szenerie beherrsche, und da all die spektakulären Wendungen, die die Geschichte nimmt, offenbar nur dazu da sind, das Tempo zu halten. Suspekt ist Greiners zerrissenen Seele ebenfalls die Mischung aus Geld, Auschwitz, Sex und Mossad, die ihm "irgendwie antisemitisch" vorkommt. Oder seiner Freundin?
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Leon de Winter hat etwas zu erzählen, und er tut es so gut, daß man nicht genug davon bekommen kann.« Rolf Brockschmidt / Der Tagesspiegel Der Tagesspiegel
