Meine ersten, ernst zu nehmenden Klangerlebnisse waren Geräusche der Natur: das Rauschen eines Bachlaufes oder das Rascheln der Blätter, durch die der Wind strich, das entfernte Krähen eines Hahnes, das Trommeln der Regentropfen, ja manchmal auch das zarte Summen der Nebel, die im Herbst über den Feldern standen. Der Klang der alten Rathausglocke, wenn sie die Stunden schlug, war jedes Mal ein besonderes Ereignis. Sie schlug einmal für die Viertelstunde, zweimal für die halbe Stunde und so weiter. Besondere Freude machten mir die vollen Stunden um zwölf Uhr am Mittag, und falls ich noch wach war, um Mitternacht. Da schlug die Glocke besonders lange, für mich waren es kleine Konzerte, die meinen Kinderalltag in klingende Kulissen verwandelten. Wenn ich heute diese Glocke höre, klingt ihr Ton schräg. Aber es ist ein schöner, ein schräger Ton, den ich mir sehr gut in einem Konzert von John Cage vorstellen könnte.				
				
				
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