Erich von Manstein (1887-1973) gilt als Hitlers fähigster General, dem die Wehrmacht einige ihrer größten Erfolge verdankt. Sein Name ist bis heute verbunden mit dem Frankreichfeldzug 1940 und dem Geschehen an Brennpunkten des Kriegs gegen die Sowjetunion (Krim, Stalingrad, Kursk). Roman Töppel legt in dieser Edition die bislang unveröffentlichten privaten Kriegstagebücher und Briefe des Generals an seine Frau vor und bettet diese bedeutenden Quellen in eine umfassende Forschungsarbeit zu Mansteins Feldzügen aus den Kriegsjahren 1939-1941 ein. Dabei präsentiert er neue Erkenntnisse, die nicht selten der tradierten Geschichtsschreibung entscheidend widersprechen.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Eine "kleine militär- und zeitgeschichtliche Sensation" ist für den rezensierenden Historiker Konstantin Johannes Sakkas diese kritische Edition der privaten Kriegstagebücher Erich von Mansteins, Planer des Westfeldzuges und seinen Zeitgenossen zufolge "brillantester Operateur der Wehrmacht". Mit "akribischer" Quellenarbeit fördert Roman Töppel in diesem ersten Band der Reihe vor allem interessante militärgeschichtliche Aspekte zu Tage: So lernt Sakkas, dass der Sieg im Westen, der vor allem auf Mansteins Idee eines raschen Vorstoßes durch die Ardennen beruhte, durch den Generalstabschef des Heeres Franz Halder enorm gefährdet wurde. Neben diesen interessanten Einordnungen, geben die privaten Briefe, die Manstein an seine Frau schickte, Aufschluss über eine ganz andere Seite des Befehlshabers: "mein Herzlieb, ich suche dich mit den Gedanken durch die Nacht." Auch wenn nicht ganz sicher ist, inwiefern Manstein das NS-Regime aus ideologischer Überzeugung unterstützte, lässt Töppels Edition keinen Zweifel daran, dass sich Manstein schon früh "zum Komplizen eines verbrecherischen Systems" machte. Sakkas wartet jedenfalls mit Spannung auf den zweiten und dritten Band dieser Reihe!
© Perlentaucher Medien GmbH
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