Die begriffliche Komplexität, die sich in über 100 Jahren Phänomenologie etabliert hat, lenkt regelmäßig davon ab, was in ihr primär zur Disposition steht: eine möglichst angemessene Beschreibung menschlicher Erfahrung. Diese Spannung durchzieht die Texte des belgischen Phänomenologen Marc Richir auf beispielhafte Weise. Er schreibt seine Forschungen ausdrücklich und bezugsreich in die philosophische Problemgeschichte ein, insbesondere in ihre transzendentale Traditionslinie. Die Grundlage bildet dabei eine vielschichtige Lektüre fast der gesamten Phänomenologie des 20. Jahrhunderts. Eines der Ziele dieser Lektüre ist eine subtile wie grundlegende Erhebung der Aspekte und Zusammenhänge der Erfahrung, die deren basale Dynamik eigentlich ausmachen. Diese Einführung richtet den Blick auf diese zweite Tendenz einer Neubeschreibung der Erfahrung: Wie nähert sich Richir "Erfahrung" als Gegenstand phänomenologischer Forschung? Auf welche Befunde möchte er nachdrücklich aufmerksam machen? Indem es zentrale Begriffe und zahlreiche Beispiele anhand der Texte Richirs diskutiert und zugleich historische Kontinuitäten in Richirs Problem- und Fragestellungen aufzeigt, bietet das Buch einen anschaulichen Zugang zu einem Werk, das es in den nächsten Jahrzehnten weiter zu entdecken gilt.
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