Ein Diskurs über Maria
Christophe Costi ist ein evangelisch - lutherische Pastor, der in diesem Buch die Rolle der Maria untersucht, hinterfragt und die Position der evangelischen und der katholischen Kirche miteinander vergleicht.
“ Ich wünsche mir vor allem, dass wir über die Dinge sprechen, 
 die uns trennen, und ehrlich prüfen, ob sie uns wirklich trennen müssen.“
Maria ist in der…mehrEin Diskurs über Maria
Christophe Costi ist ein evangelisch - lutherische Pastor, der in diesem Buch die Rolle der Maria untersucht, hinterfragt und die Position der evangelischen und der katholischen Kirche miteinander vergleicht.
“ Ich wünsche mir vor allem, dass wir über die Dinge sprechen, die uns trennen, und ehrlich prüfen, ob sie uns wirklich trennen müssen.“
Maria ist in der katholischen Kirche nicht wegzudenken, sie hat eine zentrale Position, während sie bei den Protestanten weitestgehend ignoriert wird. Der Autor ist für dieses Buch tief in den Katechismus, Lehrdokumente, die Kirchengeschichte und die Bibel eingetaucht, um die verschiedenen Aussagen und Meinungen zu dem großen Themenfeld zu vergleichen.
Der Text ist sachlich geschrieben und verlangt Konzentration. Zu Maria gibt es die Kapitel: unbefleckte Empfängnis, neue Eva, ewige Jungfrau 1, ewige Jungfrau 2, Aufgenommen in den Himmel, Fürbeterin, Marienbilder, Marienerscheinungen, Heilsmittlerin, Himmelskönigin.
Der Autor reflektiert zu den unterschiedlichen Themen die Positionen, die er gefunden hat, und stellt interessante Fragen. Dabei ist ihm klar, dass er kein Einzelgänger ist, der allein die Bibel objektiv lesen kann, und dass er auch durch seine eigene Geschichte geprägt ist, die seine Meinung natürlich beeinflusst. Er fragt auch, ob die Bibel allein eine verbindliche Grundlage ist und man altkirchliche Bekenntnisse ignorieren soll. Das sind interessante Aspekte, die jeder für sich oder eventuell auch in Gruppen diskutieren kann. „ Ich denke aber …, dass wir gerade angesichts der zunehmenden Zersplitterung des Protestantismus mehr denn je lernen müssen, auf die Stimme unserer Väter und Mütter im Glauben zu hören. Es ist traurig genug, dass wir in Hunderte und Tausende kleine und kleinste Kirchen und Gemeindebünde zerteilt sind, deren Lehre sich teilweise nur minimal unterscheidet.“
Die Aufforderung des Paulus, alles zu prüfen und das Gute zu behalten, möchte der Autor gerne universell angewendet wissen. Das Prüfen als eine aktive Beschäftigung mit den Themen, eine Möglichkeit Mosaiksteinchen zu entdecken, die unseren Glauben tiefer an Gottes Wahrheit verwurzeln.
Ich bin nicht in allem konform mit dem Autor, doch ich mag seine Herangehensweise und auch die Art der Hinterfragungen, die den Blick öffnet. Selbst sein Schlusswort endet mit einer Frage, die über die Zeilen hinausgeht. 
Eine interessante Lektüre, für alle, die im Glauben einmal über den Tellerrand hinausschauen wollen.