Ein biographisches Bilderbuch über die frühen Jahre einer der bekanntesten deutschsprachigen Dichterinnen und genauen Beobachterin ihrer Zeit: Mascha Kaléko. Ein Leben voller leuchtender Jahre im quirligen Berlin der 1920er Jahre, aber auch voll Schattenseiten, wie der Vertreibung durch Krieg und dem Verlust der eigenen Sprache in der Fremde.
Ausstattung: durchgehend farbig illustriert
Ausstattung: durchgehend farbig illustriert
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Ein schönes Bilderbuch widmen Veronika Wiggert (Text) und Marie Geissler (Illustrationen) der Dichterin Mascha Kaléko, findet Rezensent Oliver Jungen, der allerdings darauf hinweist, dass man hier nicht alles über das Leben der Hauptfigur erfährt. Oder höchstens im Nachwort, der Hauptteil jedoch konzentriert sich auf die freudvollen Aspekte im Leben der Frau, die als Jüdin nach antisemitischen Pogromen in Spanien ausgerechnet in Deutschland landete, in Berlin die wilden 1920er genoss und mit ihrer Dichtkunst Erfolge feierte. Gut gefällt es Jungen, wie Wiggert und Geissler die damalige Zeit ohne komplizierte Erklärungen anschaulich machen und das Bild einer selbstbewussten, lebensfrohen jungen Frau zeichnen. Kindgerecht werden auch Strömungen, wie die Neue Sachlichkeit ohne Fachjargon verständlich, außerdem zitieren die Autoren aus den verträumten Kindergedichten Kalékos, die ohnehin für sich sprechen: "Der Mann im Mond hängt bunte Träume, die seine Mondfrau spinnt aus Licht, allnächtlich in die Abendbäume, mit einem Lächeln im Gesicht." Die düsteren Aspekte des Lebens Kalékos, die 1938 in die USA, später nach Israel emigriert, kommen freilich in den Bildern nicht vor, merkt der Rezensent an. Nur im Nachwort, lernen wir, ist von ihrer Trauer und ihrem Zorn zu lesen, der sich auch in ihren Versen niederschlägt, sowie vom Tod ihres Sohnes und ihrer Ablehnung eines Literaturpreises aufgrund der Nazi-Vergangenheit eines Jurors. Gleichwohl ist das Fazit Jungens positiv, man erhält hier einen schönen Einblick in ein faszinierendes Leben.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Mit ihren Zeichnungen lässt Marie Geissler das Leben der [...] Mascha Kaleko im Berlin der 20er und 30er Jahre auferstehen.« rbb