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Finn Linder ist ein einfacher Mensch. Er lebt allein in einem kleinen Haus, Kreuzworträtsel sind seine Leidenschaft, und das Internet öffnet ihm Welten, zu denen er in der Realität nie Zugang hätte. Denn Finn Linder ist verklemmt, übergewichtig und auf Ordnung bedacht. Aber da gibt es diese kleinen Störungen: fehlende Chips im Küchenschrank, die einen nächtlichen Gang zum Lebensmittelgeschäft nötig machen, das Krat-zen einer Maus, das ihn in seiner Konzentration am Bildschirm stört. Und dann die Kündigung, die ihn aus dem Alltagstrott wirft. Finn Linders Leben gerät aus dem Takt. Heimgesucht…mehr

Produktbeschreibung
Finn Linder ist ein einfacher Mensch. Er lebt allein in einem kleinen Haus, Kreuzworträtsel sind seine Leidenschaft, und das Internet öffnet ihm Welten, zu denen er in der Realität nie Zugang hätte. Denn Finn Linder ist verklemmt, übergewichtig und auf Ordnung bedacht.
Aber da gibt es diese kleinen Störungen: fehlende Chips im Küchenschrank, die einen nächtlichen Gang zum Lebensmittelgeschäft nötig machen, das Krat-zen einer Maus, das ihn in seiner Konzentration am Bildschirm stört. Und dann die Kündigung, die ihn aus dem Alltagstrott wirft.
Finn Linders Leben gerät aus dem Takt. Heimgesucht von Erinnerungen an seine Kindheit und Jugend, als er sich mit übermässigem Essen und Brechen über Wasser halten konnte, an Bruna, mit der er glücklich war, verfolgt von realen und irrealen Mächten, die ihm nach dem Leben trachten, bewegt er sich auf einen Abgrund zu. Um sich zu retten, schreckt Finn Linder vor nichts zurück.
Autorenporträt
Sandra Hughes, 1966 geboren und aufgewachsen in Luzern, Studium der Kunstwissenschaft, Geschichte des Mittelalters und der Humangeografie an der Universität Basel. Sandra Hughes arbeitete als Kunstvermittlerin in den Kunsthäusern Zürich und Zug. Nach einem kurzen Abstecher in die Bieler Ideenfabrik "Brainstore" ist sie seit 1998 bei den Museumsdiensten Basel für Bildung und Vermittlung tätig. Sandra Hughes lebt mit Mann und Sohn in Allschwil, Baselland.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 16.02.2010

Schwerer Systemfehler

Finn Linder ist ein Mann, der aus allen Ordnungssystemen gestürzt ist. Sein bürgerliches Leben zerbrach, seine privaten und beruflichen Beziehungen sind zerrüttet. Dabei hatte er von Anfang an keine Chance. Seine Mutter wollte das Kind nicht. Seine Frau, eine clevere Yoga-Tussi, benutzte ihn nur und ließ sich dann scheiden. Schließlich verliert er auch noch seine Stelle. Die dumpfe Leere kompensiert der jämmerliche Verlierer, indem er alles in sich hineinstopft, was der Kühlschrank hergibt. Um sich einen letzten Rest an Balance zu erhalten, entwickelt der ehemalige Buchhalter merkwürdige Rituale. Er löst zwanghaft Kreuzworträtsel. Das reale Leben aber ersetzt er durch ein virtuelles: Stundenlang turnt er in Computergames, führt Scheinbeziehungen in Chatrooms und prüft zweifelhafte Kaufangebote im Internet, so dass er am Ende zwischen Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden kann. Die Basler Kunstvermittlerin Sandra Hughes erzählt in ihrem zweiten Roman "Maus im Kopf" das Schicksal eines monströsen Außenseiters, der in seine kleine Welt eingesperrt ist und den Ausgang nicht mehr findet: eine deprimierende, etwas zu eindeutige und konstruierte Geschichte eines zunehmenden Wahns. (Sandra Hughes: "Maus im Kopf". Limmat Verlag, Zürich 2009. 200 S., geb., 21,50 [Euro].) pire

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