»Mindestens 90.000 Menschen verloren in Mauthausen ihr Leben. Von den über 7.000 republikanischen spanischen Häftlingen wurden mehr als 4.200 ermordet. Francisco Aura Boronat war der letzte noch lebende der etwa 2.800 aus Mauthausen befreiten Spaniern. Er verstarb am 27. November 2018, kurz vor
seinem 100. Geburtstag.« (Seite 187)
Wenn ich an Konzentrationslager denke, fallen mir in erster…mehr»Mindestens 90.000 Menschen verloren in Mauthausen ihr Leben. Von den über 7.000 republikanischen spanischen Häftlingen wurden mehr als 4.200 ermordet. Francisco Aura Boronat war der letzte noch lebende der etwa 2.800 aus Mauthausen befreiten Spaniern. Er verstarb am 27. November 2018, kurz vor seinem 100. Geburtstag.« (Seite 187)
Wenn ich an Konzentrationslager denke, fallen mir in erster Linie Auschwitz und Dachau ein, die Stadt Mauthausen war mir tatsächlich bislang noch nie untergekommen, was ich nach dem Lesen der großartigen Graphic Novel von Jordi Peidro erstaunlich finde angesichts der Gräuel, die dort passiert sind, und der Zahl der getöteten Menschen. Wahrscheinlich liegt dies daran, dass Mauthausen sich in Österreich befindet, gelegen an der Donau. Errichtet wurde das Lager, um politische Gegner, Kriminelle oder als asozial bezeichnete Personen zu inhaftieren, wo sie zu Schwerstarbeit in Granitsteinbrüchen gezwungen werden sollten. Die ersten Gefangenen wurden durch die SS am 08. August 1938 überstellt, dabei handelte es sich anfangs um deutsche und österreichische Häftlinge, was sich nach Kriegsbeginn änderte, als Menschen aus ganz Europa ins KZ Mauthausen verschleppt wurden. Einer von ihnen war der spanische Widerstandskämpfer Francisco Aura Boronat, dessen Geschichte die vorliegende Graphic Novel erzählt.
»Die Erfahrung meines Vaters schwebte immer über unserer Familie. Es ist nicht möglich, ein Erlebnis von solcher Eindringlichkeit abzulegen. Man überlebt eine Deportation, aber sie begleitet einen für den Rest seines Lebens. Doch obwohl wir das so erlebten, weigerte ich mich lange, mich dem Schicksal meines Vaters zu stellen. Ich wollte nichts von seinem Leiden wissen…« (Javier Aura, Seite 191)
Die großartig gezeichneten Bilder und die Geschichte von Francisco Aura Boronat lassen mich tief bewegt zurück. Wieder einmal bin ich entsetzt darüber, was Menschen anderen Menschen antun und wie vielfältig das Böse seine Fratze zeigen kann. Besonders berührend fand ich dabei die Beiträge der Kinder von Francisco Aura Boronat zum Schluss des Buches; diese Worte haben mich buchstäblich zu Tränen gerührt. Hinzukommt der Umstand, dass ich historische Ereignisse und Fakten erfahren habe, die neu für mich waren. Eine bildliche Reise in die Vergangenheit, die großen Eindruck bei mir hinterlässt. Gegen das Vergessen.