Erstmals werden hier die originalen Collagen des Bildromans in Farbe veröffentlicht. "Une semaine de bonté ou les sept elements capitaux" stellt einen Höhepunkt im Oeuvre von Max Ernst (1891-1976) dar. Mit 182 Bildern ist dieser 1934 in Paris erschienene Collagenroman der umfangreichste und aufwändigste seiner Bildromane. Für die Herstellung der Collagen verwendete Max Ernst Bildmaterial des 19. Jahrhunderts, darunter Holzstichmotive aus populären Romanen, Zeitschriften und Verkaufskatalogen.
Mit dieser erstmaligen Veröffentlichung der Originalcollagen lässt sich sein Collageverfahren nachvollziehen und die faszinierenden Bildfindungen genauer lesen.
Im Gegensatz zu ihrem Titel thematisieren diese Collagenfolgen mit Anspielungen auf die Schöpfungsgeschichte Macht, Gewalt, Folter, Mord, das Verhältnis der Geschlechter, bürgerliche Dramen und die Ödipus-Sage.
Rund siebzig Jahre nach ihrer Entstehung ist die Aktualität von "Une semaine de bonté" ungebrochen. Hier verdichtet sich in herausragender Weise die künstlerische Devise von Max Ernst, "Aggressivität" und "Erhebung" beim Betrachter auszulösen. Seine spezifische künstlerische Instrumentierung der populären Bilderflut, die Provokation visionärer Welten und die Herausforderung der Fantasie des Betrachters bleiben ebenso faszinierend wie aktuell.
Mit dieser erstmaligen Veröffentlichung der Originalcollagen lässt sich sein Collageverfahren nachvollziehen und die faszinierenden Bildfindungen genauer lesen.
Im Gegensatz zu ihrem Titel thematisieren diese Collagenfolgen mit Anspielungen auf die Schöpfungsgeschichte Macht, Gewalt, Folter, Mord, das Verhältnis der Geschlechter, bürgerliche Dramen und die Ödipus-Sage.
Rund siebzig Jahre nach ihrer Entstehung ist die Aktualität von "Une semaine de bonté" ungebrochen. Hier verdichtet sich in herausragender Weise die künstlerische Devise von Max Ernst, "Aggressivität" und "Erhebung" beim Betrachter auszulösen. Seine spezifische künstlerische Instrumentierung der populären Bilderflut, die Provokation visionärer Welten und die Herausforderung der Fantasie des Betrachters bleiben ebenso faszinierend wie aktuell.
WERNER SPIES, seit vielen Jahren Kunstkritiker dieser Zeitung, hat dem Werk von Max Ernst neben einer Fülle von Artikeln und Aufsätzen mehrere Bücher gewidmet. Das jüngste befasst sich mit Max Ernsts surrealistischem Roman "Une semaine de bonté", bestehend aus 184 Collagen, die der Künstler im Sommer 1933 aus Holzschnitten anfertigte, die er in Büchern, Zeitschriften und Dienstmädchenromanen des neunzehnten Jahrhunderts gefunden, zerschnitten und neu zusammensetzt hatte. Eine Ausstellung der kompletten Bilderfolge gab Werner Spies Gelegenheit, die fast unmerklichen Nähte der Collagen gleichsam aufzulösen und den Weg zurück zu den Ausgangsmaterialien zu gehen. Damit wird ein schier unbegrenzter Raum für Interpretationen geöffnet. Max Ernst erweist sich dabei auch als ein souveräner Kenner des damals verachteten neunzehnten Jahrhunderts.
- Werner Spies: "Max Ernst - Une semaine de bonté". Dumont Buchverlag, Köln 2008. 319 S., 182 Farbabb., geb., 39,90 [Euro].
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