Max Frisch ist der meistgelesene Schriftsteller der Schweiz, in Deutschland verkaufen sich seine Bücher in Millionenauflage. Die bisher gründlichste und fundierteste Darstellung seines Lebens erzählt anschaulich von den entscheidenden Stationen auf dem Weg zum Weltautor: von seiner Geburt 1911 bis zum ersten großen Erfolg mit »Stiller« 1954.Beide Weltkriege suchen ihn heim, auch wenn seine Heimat verschont bleibt. Der erste Krieg trübt seine Kindheit, der zweite zertrümmert sein schriftstellerisches Selbstverständnis. Er sucht die Realitäten, solange sie noch »glühende Objekte« sind, die Ruinen des Weltkrieges ebenso wie die Liebe. Julian Schütt zeigt Max Frisch als einen Schriftsteller und Menschen, der immer wieder neu anfängt, sein altes Leben abstreift, Glück empfindet, wenn er sich fremd ist.
»Dieser Biograph ist der richtige.« Wolfgang Schneider Frankfurter Allgemeine Zeitung 20241118
Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Julian Schütts Doppelbiografie wird als "Standardwerk" über Max Frisch "nie wieder zu toppen sein", da ist sich Rezensent Marc Reichwein sicher. Sehr umfangreich ist dieser Band und schafft es trotzdem, seinen Gegenstand nicht unter der Materialfülle zu begraben. Stattdessen findet der Kritiker zahlreiche "sprechende Details", die ihm den Schweizer Schriftsteller ganz nah bringen: zum Beispiel Frischs notorische Eifersucht auf Enzensberger, sein politisches Engagement, das sogar den Schweizer Geheimdienst auf den Plan rief, aber auch Details aus Frischs Beziehung zu Ingeborg Bachmann. Auch vor Kritik an Frischs Person scheut sich Schütt nicht, so der Rezensent, sein negatives Urteil über Paul Celan entlarvt Schütt beispielsweise als Irrtum. "Umsichtige Werkinterpretationen" gerade von Schriften, die bei der Kritik eher durchfielen, wie "Der Mensch erscheint im Holozän" tun ihr Übriges zu einer gelungenen Biografie. Das einzige, worauf der Kritiker auch hier keine Antwort findet, ist die Frage, warum mit Frisch und Dürrenmatt gerade zwei Schweizer Schriftsteller so prägend für die deutsche Literaturszene wurden - vielleicht ein spannendes Thema für eine Doppelbiografie?
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Julian Schütt hat unbekannte Details über den Schriftsteller ausgegraben und seine monumentale Biografie vollendet. ... Man liest in dieser Biografie [Max Frischs] keinen schlecht geschriebenen Satz und keine langweilige Seite. Die Prosa ist leicht und genau, pointiert und fein im Rhythmus. Und sein Erzählen ist nicht nur elegant und lebendig, es ist zugleich Schütts Hauptmethode.« Andreas Isenschmid DIE ZEIT 20250717







