Im Zentrum der hier versammelten Beiträge steht Max Webers Herrschaftssoziologie, die neben der Rechts- und Religionssoziologie zu den wesentlichen Bausteinen seiner unvollendet gebliebenen Soziologie gehört. Nicht nur die Textüberlieferung wirft viele Fragen auf, sondern auch der bislang nur ansatzweise erforschte zeitgenössische Kontext, in dem die Konzeption der Herrschaftssoziologie entstanden ist.
Für den vorliegenden Band haben anerkannte Wissenschaftler aus der Perspektive ihres Fachs ganz unterschiedliche Facetten der Herrschaftssoziologie, ihrer Vorgeschichte und ihrer Anwendungsmöglichkeiten erforscht. Die kritische Auseinandersetzung und die zum Teil auch provokanten Thesen tragen zu einer Verständigung und Neubewertung von Max Webers komplexer und vielschichtiger Konstruktion bei.
Der Band bietet - neben werkgeschichtlichen Analysen - theoriebezogene Studien zu zentralen Themen der Herrschaftssoziologie Max Webers: zur Grundkategorie des Kampfes, dem Begriff der Patrimonialbürokratie, zur 'Monopolisierung der legitimen Gewaltsamkeit' sowie zur Konzeption der plebiszitären Führerdemokratie. Das Wissen um die zeitgenössischen Fachdebatten läßt den Charisma-Begriff sowie die Kapitalismusthese in noch prägnanteren Konturen erscheinen, während Max Webers Nichtbeachtung der zeitgenössischen Selbstverwaltungsdiskussion irritiert. Entmystiziert wird die alte Forschungsthese, daß Webers 'elitistisches Axiom' italienisch beeinflußt sei. Die welthistorische Dimension der Herrschaftssoziologie dokumentieren neue Studien zur antiken Stadt, zu Webers Bild des okzidentalen Mittelalters und der chinesischen Geschichte. Auch wenn Webers Kenntnisstand in Detailfragen heute vielfach revisionsbedürftig erscheint, bleiben seine Ansatzpunkte von ungebrochener Aktualität. Dies belegen nicht zuletzt zwei Beiträge aus den Erziehungs- und Verwaltungswissenschaften.
Für den vorliegenden Band haben anerkannte Wissenschaftler aus der Perspektive ihres Fachs ganz unterschiedliche Facetten der Herrschaftssoziologie, ihrer Vorgeschichte und ihrer Anwendungsmöglichkeiten erforscht. Die kritische Auseinandersetzung und die zum Teil auch provokanten Thesen tragen zu einer Verständigung und Neubewertung von Max Webers komplexer und vielschichtiger Konstruktion bei.
Der Band bietet - neben werkgeschichtlichen Analysen - theoriebezogene Studien zu zentralen Themen der Herrschaftssoziologie Max Webers: zur Grundkategorie des Kampfes, dem Begriff der Patrimonialbürokratie, zur 'Monopolisierung der legitimen Gewaltsamkeit' sowie zur Konzeption der plebiszitären Führerdemokratie. Das Wissen um die zeitgenössischen Fachdebatten läßt den Charisma-Begriff sowie die Kapitalismusthese in noch prägnanteren Konturen erscheinen, während Max Webers Nichtbeachtung der zeitgenössischen Selbstverwaltungsdiskussion irritiert. Entmystiziert wird die alte Forschungsthese, daß Webers 'elitistisches Axiom' italienisch beeinflußt sei. Die welthistorische Dimension der Herrschaftssoziologie dokumentieren neue Studien zur antiken Stadt, zu Webers Bild des okzidentalen Mittelalters und der chinesischen Geschichte. Auch wenn Webers Kenntnisstand in Detailfragen heute vielfach revisionsbedürftig erscheint, bleiben seine Ansatzpunkte von ungebrochener Aktualität. Dies belegen nicht zuletzt zwei Beiträge aus den Erziehungs- und Verwaltungswissenschaften.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
In den letzten Jahren hat es einen wahren "Max-Weber-Boom" in der Wissenschaft gegeben, dessen Resultat durchweg hochreflektierte Studien über das Denken des berühmten Soziologen sind, weiß Hans-Ullrich Wehler. Zu diesen zählt der Rezensent auch zweifellos den von Edith Hanke und Wolfgang J. Mommsen herausgegebenen Sammelband über Webers Herrschaftssoziologie. Sein besonderes Augenmerk legt Wehler in seiner Besprechung auf die Frage nach der Aktualität der Weberschen Kategorien von Macht, Herrschaft und staatlicher Gewaltkontrolle. Das Denken des Soziologen ist in der Gegenwart keineswegs überholt, ist der Rezensent überzeugt. Gerade in einer globalisierten Weltgesellschaft, in der multinationale Konzerne die Kontrollen der Staaten zu unterwandern drohen, seien Webers Überlegungen zu staatlichen Regulativen aktueller denn je. Die "umfassende und kompetente" Einführung von Hanke sei dafür ein wesentlicher Beitrag, findet Wehler.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH
