Salem, Massachusetts. Im Jahr des Herrn 1851. Der Seemann McGlue ist schwerer Trinker und sitzt im Gefängnis. Ihm wird vorgeworfen, vor Sansibar seinen besten Freund Johnson ermordet zu haben. Nur kann er sich an nichts erinnern. Was daran liegt, dass sein Schädel gespalten ist, seitdem er vor Monaten aus einem fahrenden Zug gesprungen ist, um nicht als blinder Passagier entdeckt zu werden. McGlue will sich auch an nichts erinnern, er will nur trinken. In der Nähe von New Haven hatte Johnson ihn einst auf der Straße aufgelesen und so vor dem Erfrieren gerettet. Er war es, der nach seinem Sturz für ihn sorgte, der ihn zur Handelsmarine brachte und mit ihm um die Welt segelte. Warum also sollte McGlue ihn umgebracht haben?
Ottessa Moshfegh erzählt die abgründige Geschichte eines Mannes, dessen Hass auf die Welt zu groß ist, als dass er unversehrt sein Dasein fristen kann. "McGlue" ist ein stimmgewaltiges, eindringliches Buch über das immerwährende Scheitern des Menschen, den eigenen Unzulänglichkeiten Herr zu werden. Denn zwischen Schuld und Gerechtigkeit steht immer das Leben.
Ottessa Moshfegh erzählt die abgründige Geschichte eines Mannes, dessen Hass auf die Welt zu groß ist, als dass er unversehrt sein Dasein fristen kann. "McGlue" ist ein stimmgewaltiges, eindringliches Buch über das immerwährende Scheitern des Menschen, den eigenen Unzulänglichkeiten Herr zu werden. Denn zwischen Schuld und Gerechtigkeit steht immer das Leben.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Nicolas Freund findet den Hype um Ottessa Moshfegh berechtigt. Jedenfalls, wenn er ihr Debüt als Maßstab nimmt. Dass der Text, eigentlich ein Roman, nun aus preistaktischen Gründen als Novelle erscheint, ficht ihn nicht an. Die Story um einen Seemann, dem die Erinnerungen durcheinandergeraten, der keinen Ort findet und der möglicherweise ein Mörder ist, aber mit einem Herzen, erinnert ihn an Musil und Faulkner. Auch das Thema Staat und Individuum klingt für Freund in dieser Charakterstudie an. Die bewusst karge Sprache, meint er, wird in der Übersetzung leider mit angestaubten Begriffen verunstaltet.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







