Der italienische Fotograf Mimmo Jodice hat sich, wie ein moderner Odysseus reisend "auf die Suche nach der Vergangenheit" gemacht. Das Ergebnis, "Mediterranea", zeigt ein ganz persönliches, lebendiges Zeugnis seiner Welt der Klassik, die auch uns neue Einblicke vermittelt. Die Leuchtkraft seiner Bilder aus Italien, Frankreich, Spanien, Griechenland, Mazedonien, der Türkei, Tunesien, Syrien und Jordanien beschwört eine mediterrane Kultur, die eine Mischung aus Geschichte und Mythologie ist. Die Feinfühligkeit der Beobachtung überrascht und bringt dem Betrachter neue Seherfahrung. Die Dramatik der Bilder entsteht durch ein Spiel mit Lichteinfällen und gewollten Unschärfen. Seine Fotografie läßt sich nicht in die üblichen Kategorien einordnen: Tempelruinen, verlassene Städte, heroische Landschaften, Helden und Götter, Blicke auf den Vesuv und die Omnipräsenz des Meeres geben den Blick frei auf die Geschichte und ihre Dimension von Zeit und Raum. Es überrascht, daß hinter so vie l Poesie ein technisches Verfahren steckt, denn Jodices Arbeit in der Dunkelkammer gibt den Bildern eine neue Dimension. Es beginnt mit einem schwarz-weißen Negativ, auf dem er die Vielschichtigkeit von Farbtönen kreiert. Dadurch bringt er die Bilder in Bewegung - sie pulsieren von Leben und zeigen, "daß alles in Fluß, nicht greifbar ist." Seine eigenwilligen Interpretationen beruhen auf einer tiefen Kenntnis des Themas, zeigen uns den Reichtum der Antike und lassen uns erkennen, wie stark die mediterrane Welt uns noch heute prägt.
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