Sieben Jahre sind vergangen seit Ivo aus ihrem Leben verschwunden ist. Ivo, ihr Halbbruder, ihr Spielgefährte aus Kindertagen und viel mehr als das. Denn Ivo und Stella, Wahlverwandte und Schicksalsgenossen seit frühester Kindheit, sind in leidenschaftlicher Liebe miteinander verbunden. Jeder Versuch, ohne einander zu leben, sich dem Reigen wilder erotischer Begegnungen und hasserfüllter Streite zu entziehen, ist zum Scheitern verurteilt; es ist eine namenlose Gier, die die beiden immer wieder zueinander treibt. Nino Haratischwilis Roman erzählt die Geschichte dieser großen Liebe und fatalen Leidenschaft und enthüllt dabei, Schritt für Schritt, Schicht für Schicht, ein Familiendrama, das wie ein Schatten über Ivos und Stellas Leben liegt.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Gern erinnert sich Rezensentin Katrin Schuster an Haratischwilis Debütroman, in dessen Szenen und Dialogen theaterreif die Funken flogen. Neu an ihrem zweiten Roman "Mein sanfter Zwilling" ist nun das in Monologform ungebrochene "Pathos", wenn Stella, eine echte Borderline-Persönlichkeit mit allem, was dazugehört, das "Drama ihres Lebens" nicht bloß raunend erzählt, sondern geradezu auf die Bühne bringt. Aber, ach, seufzt Schuster, wäre es doch nur ein Bühnenstück! Was im Theater Kraft aus darstellerischer Präsenz schöpfen kann, gerinnt im Buchstabentext zur Behauptung, findet die Rezensentin, die auch literarisch einiges bemäkelt: Erfahrungen in der Fremde klängen wie einem Reiseführer entnommen, Ausbruchsversuche aus dem bürgerlichen Leben erscheinen ihr "banal". So hält Schuster es abschließend für nicht gänzlich ausgeschlossen, dass "Stellas Sprachlosigkeit" womöglich auch die der Autorin selbst ist.
© Perlentaucher Medien GmbH
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