Matthias Politycki lädt mit seinen neuen Gedichten in seine Hamburger Stammkneipe "Meisenfrei" und zu einer Grand Tour, bei der die Kellnerin, der Postbote und die Poesie des Sake, das Alltagsparlando am Tresen und der hohe Ton zu einem unverwechselbaren Sound zusammenfinden. Da steht eine Verkostungsnotiz neben einem formstrengen Sonett, ein klassisches Kalendergedicht neben einem Psalmlied und einem Objet trouvé aus einer rauschenden Nacht. Die Liebe, der Tod und die vermeintlichen Banalitäten des Alltags, die großen Umbrüche der Gegenwart und die mächtigen Aufreger am Tresen, hier sind sie frank und meisenfrei in Form gebracht.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Konservative politische Lyrik ist selten, hält Rezensent Björn Hayer fest, bei Matthias Politycki findet man sie: In seinem zehnten Lyrikband teilt er gegen rassismussensible und gendergerechte Sprache aus. "Nie wieder/das D-Wort, das Z.Wort,/das B-Wort, das T-Wort", heißt es, und Hayer ist froh, dass nicht der ganze Band nur aus solchen Gedichten besteht, ihn überzeugt eher die Liebeslyrik, die Politycki vorlegt. Der gesamte Band hätte ihn mehr überzeugt, wenn der nachdenklichen, persönlichen Facette des Autors mehr Platz eingeräumt worden wäre, seinen Gedichten "für den Tag, da du/nicht weiterweißt". Da kommt Politycki zu seiner "wahren Größe", befindet Hayer abschließend.
© Perlentaucher Medien GmbH
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