Vera ist weg. Raus aus seinem Leben, aber nicht raus aus seinem Kopf. Vieles scheint schon vergessen. Doch nur die Erinnerung bringt am Ende Erleichterung. Dies ist die Geschichte von einem, der eine Geschichte los werden will - die Geschichte vom Untergang der großen Liebe. Erzählen ist Erinnern - irgendwo zwischen verdammt hart und sehr, sehr lustig. In der Jetztzeit, am Schreibtisch des Erzählers in der Münchner Blumenstraße, wird der Memomat in Gang gesetzt. Mit dem ganz speziellen Waschpulver aus Schlüsselbildern und Schlüsselwörtern, die die Tür zum Vergessenen öffnen. So tauchen zwischen der täglich neu da liegenden Zeitung, den Songschnipseln aus dem CD-Player und den Eskapaden des ominösen Sekretärs immer mehr Geschöpfe und Orte aus der Vergangenheit auf. Franziska, Kathi, Melli, Miki. Die Wespe Wasp aus dem Philosophie-Seminar. Das Kaff im Bayerischen Wald, wo der Großvater beim Einmarsch der Amerikaner ums Leben kam. Ein pissender Straßenköter in Paris. Und Vera, als bruchstückhafte Erinnerung an eine gemeinsame Reise in die Neuen Bundesländer, im Februar 1990. Ex-Grenzübergang, Ex-Transitautobahn, Ex-Intershop. Und am Ende Ex-Vera. Die Fahrt wird nicht nur zu einer Exkursion in eine einzigartige Wendewelt. Sie entpuppt sich auch als Trip in die innersten Schaltkreise der Streitmaschine einer Beziehung.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Eva Marz beginnt ihre Rezension mit einer etwas skeptischen Definition von Popliteratur, um von diesem Ausgangspunkt aus zu erklären, wieso FX Karls Geschichte bessere Popliteratur ist. "Memomat" ist ihrer Meinung nach gelungener als die meisten Bücher dieser Art, weil die Geschichte mehr leistet, als die Moden und Lebensgewohnheiten unserer Zeit zu dokumentieren: "es gibt im Verlauf dieses Buches eindringliche Passagen und Bilder, die jenseits aller Archivierung der Gegenwartskultur einfach schön sind". Das Personal des Buches wächst der Rezensentin jedenfalls ans Herz, besonders der Sekretär, der den Ich-Erzähler begleitet. Auch das Streben des Protagonisten nach Bewältigung einer verflossenen Liebe kann sie durchaus nachvollziehen: "Der Roman erzählt keine Geschichte, weil er gerade von der Sehnsucht und Anstrengung handelt, eine Geschichte zu finden im Datenchaos der eigenen Vergangenheit".
© Perlentaucher Medien GmbH
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"FX Karls Erzähler füttert seinen Memomat clever und routiniert mit Musik, Film und Literatur der Achtziger und Neunziger Jahre und beinahe schafft er es, sich damit die Welt zu erklären. Er erinnert sich an vieles und weiß fast alles - nur nicht, wie er den Verlust seiner großen Liebe verhindern kann...'Memomat' ist klasse!" (Georg M. Oswald)
"Ein kluges, trauriges und gleichzeitig unglaublich gut gelauntes Buch, das immer wieder die Frage aufwirft: Wer, verdammt, ist eigentlich der Sekretär?" (Anne Zielke, Redaktion FAZ)
"Ein kluges, trauriges und gleichzeitig unglaublich gut gelauntes Buch, das immer wieder die Frage aufwirft: Wer, verdammt, ist eigentlich der Sekretär?" (Anne Zielke, Redaktion FAZ)