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"Die Einheimischen. Die Eingeborenen. Die indigenen Deutschen. Sie sind groß und tragen riesige Brillen in faltigen Gesichtern. Sie haben silberne oder lilafarbene Haare. Sie schmatzen und schnalzen gefährlich mit falschen Gebissen. Sie riechen nach Fleisch und nach Fürzen. Ihre Kleidung ist beige oder braun. Sie stehen an der Bushaltestelle beisammen und reden über Zähne und Knochen. Sie reden über das Krankenhaus und Operationen. Es gibt sie als Mann und als Frau, aber sie sind kaum zu unterscheiden. Sie tragen beige Hosen und Sandalen oder Gesundheitsschuhe. Sie neigen zu Kurzhaarfrisuren,…mehr

Produktbeschreibung
"Die Einheimischen. Die Eingeborenen. Die indigenen Deutschen. Sie sind groß und tragen riesige Brillen in faltigen Gesichtern. Sie haben silberne oder lilafarbene Haare. Sie schmatzen und schnalzen gefährlich mit falschen Gebissen. Sie riechen nach Fleisch und nach Fürzen. Ihre Kleidung ist beige oder braun. Sie stehen an der Bushaltestelle beisammen und reden über Zähne und Knochen. Sie reden über das Krankenhaus und Operationen. Es gibt sie als Mann und als Frau, aber sie sind kaum zu unterscheiden. Sie tragen beige Hosen und Sandalen oder Gesundheitsschuhe. Sie neigen zu Kurzhaarfrisuren, auch die weiblichen Exemplare. Es ist verwirrend. Sie sind alt. Sie sind nicht schön. Sie machen Angst. Sie lauern dir auf wie im Märchen." Ein Paar aus Hamburg adoptiert ein Kind aus Chile. Aber was ist das mit diesem Kind? Warum sperrt es sich so vehement gegen die Zuwendung der neuen Eltern? "Eine Adoptivmutter voller Liebe und Unsicherheit. Ein alter weißer Hippie und Scharlatan. Und ein sehr kluges Mädchen, das scheinbar nur eine Frage nicht beantworten kann: Wer bin ich eigentlich? Michael Weins lädt uns ein auf eine augenöffnende Reise - nehmt diese Einladung unbedingt an!" - Daniela Dobernigg, cohen+dobernigg BUCHHANDEL
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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Rezensent Frank Keil ist überzeugt von Michael Weins' Roman, der ein Mädchen namens Flora ins Zentrum stellt. Diese entstammt einer Mapuche-Familie und wächst als Adoptivkind in Hamburg auf. Die Mapuche sind, erläutert Keil mit Meins, eine indigene Gruppierung im heutigen Chile. Keil zufolge sucht im zwischen den Jahren 2003 und 2015 spielenden Buch nicht die Adoptivmutter Flora aus, sondern umgekehrt Flora ihre Adoptivmutter, wobei er nicht erläutert, was damit genau gemeint ist. Dafür stellt Keil einige der Figuren des Buches näher vor, darunter eine Therapeutin, die wohl nicht allzu hilfreich ist und einen Nachbarn mit hippiesk-esoterischem Background, der zur Stütze der jungen Flora wird. Gut gefällt dem Rezensenten Weins' Sprache, die einen spöttischen Tonfall ebenso beherrscht wie einen poetischen und außerdem geschickt verschiedene Blickwinkel auf das Geschehen vereint. Nicht zuletzt im Blick aufs heutige Deutschland ein kluges Buch, findet Keil.

© Perlentaucher Medien GmbH