Russland im August 1991: ein Putsch bringt das Land zum Beben, Gorbatschow wird abgesetzt, Jelzin übernimmt die Macht und Putin kann kaum erwarten, der Nächste zu sein. Das Land zerfällt. Nichts ist mehr, wie es Jahrzehnte lang war. Die einen verscherbeln Bodenschätze und Panzer und werden Multimillionäre, die anderen versinken in bitterer Armut. In dieser Zeit des totalen Umbruchs entdeckt der Ich-Erzähler das Tagebuch seiner Großmutter und erkennt, dass das Schweigen über die Vergangenheit gebrochen werden muss, wenn Russland eine Zukunft haben will. Ein hochaktueller, ein spannender Roman über ein Land, das schon lange keine Weltmacht mehr ist. …mehr
Russland im August 1991: ein Putsch bringt das Land zum Beben, Gorbatschow wird abgesetzt, Jelzin übernimmt die Macht und Putin kann kaum erwarten, der Nächste zu sein. Das Land zerfällt. Nichts ist mehr, wie es Jahrzehnte lang war. Die einen verscherbeln Bodenschätze und Panzer und werden Multimillionäre, die anderen versinken in bitterer Armut. In dieser Zeit des totalen Umbruchs entdeckt der Ich-Erzähler das Tagebuch seiner Großmutter und erkennt, dass das Schweigen über die Vergangenheit gebrochen werden muss, wenn Russland eine Zukunft haben will. Ein hochaktueller, ein spannender Roman über ein Land, das schon lange keine Weltmacht mehr ist.
Sergej Lebedew arbeitete nach dem Studium der Geologie als Journalist. Gegenstand seiner Romane sind für den 1981 Geborenen die russische Vergangenheit, insbesondere die Stalin-Zeit mit ihren Folgen für das moderne Russland. Bei S. FISCHER sind seine Romane 'Der Himmel auf ihren Schultern' (2013), 'Menschen im August' (2015), 'Kronos' Kinder' (2018) und 'Das perfekte Gift' (2021) erschienen. Zuletzt erschienen der Erzählband 'Titan oder Die Gespenster der Vergangenheit' (2023) und der Roman 'Die Beschützerin' (2025). Sergej Lebedew lebt zurzeit in Potsdam. Franziska Zwerg, geboren 1969, studierte in Berlin und Moskau Slawistik, Germanistik und Theaterwissenschaft und übersetzt zeitgenössische russische Literatur, neben den Romanen von Sergej Lebedew u.a. Werke von Dmitry Glukhovsky, Viktor Martinowitsch, Viktor Remizov.
Rezensionen
buecher-magazin.deIm August 1991 fand in Moskau ein Putschversuch gegen Gorbatschow statt, der sich später als Auftakt zum Zerfall der Sowjetunion erwies. Wenn der 1981 geborene Sergej Lebedew sich im Titel seines neuen Romans auf diesen schicksalsträchtigen Monat bezieht, so evoziert er damit atmosphärisch das Bild eines Riesenlandes im Umbruch und Zerfall. Die konkreten politischen Ereignisse jener Jahre sind nur Rahmenhandlung. Das Romangeschehen ist an den geografischen Rändern des zerfallenden Sowjetreichs angesiedelt. Der Ich-Erzähler ist unablässig auf Reisen; angefangen mit einer privaten Mission, die ihn ins ukrainische Drohobytsch führt, wo er nach Spuren seines unbekannten Großvaters sucht. Fast schicksalhaft fallen ihm daraufhin andere Rechercheaufträge zu, diffizile Missionen, die ihn in die kasachische Wüste, in die karelische Taiga, ins sibirische Eis führen. Auch eine junge Frau, die er kennenlernt und die seine Geliebte wird, ist eine Suchende - die uneheliche Tochter eines verschollenen tschetschenischen Funktionärs. Für die Orientierungslosigkeit eines ganzen Landes findet Lebedew mit der Geschichte des jungen Mannes, der das Schicksal der verlorenen Toten ergründet, ein prägnantes Bild.
Rezensentin Wiebke Porombka entdeckt in Sergej Lebedews Erkundung der offenen Wunden Russlands das archäologische Talent des Autors. Wie der Erzähler im Text auf Grundlage des lückenhaften Tagebuchs der Großmutter das fragwürdige Leben und Wirken des Großvaters rekonstruiert und zugleich die Zwischenzeit der 90er Jahre in seinem Land porträtiert, bis er sich schließlich selbst in den Fallstricken aus Schuld und Misstrauen verfängt, scheint Porombka bemerkenswert. Die Einsicht der Lektüre, dass totalitäre System an der Menschlichkeit nagen und an der Liebe, macht sie betroffen. Wie das Buch, das erst jetzt einen russischen Verlag gefunden hat, in Russland aufgenommen werden wird, darauf ist die Rezensentin gespannt.
In folgereichen Szenen, eine erschreckender und wolfshündischer als die andere, lassen Autor und Erzähler den Leser in die russische Gegenwart stolpern, so unglaublich wie realistisch [...] Gundula Sell Sächsische Zeitung 20160102
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