Dieser Band betrachtet das menschliche Leben aus drei Perspektiven, die alle mit seiner zeitlichen Begrenztheit verknüpft sind: Erstens wird untersucht, worin die zeitliche Einheit eines menschlichen Lebens besteht, wo genau es beginnt und wo es endet. Dabei stellt sich heraus, dass die Kategorien "Leben" und "Tod" keine rein naturwissenschaftlichen Begriffe sind. In einem zweiten Schritt werden verschiedene Kausalerklärungen des Alterns, wie sie die neue Wissenschaft der Biogerontologie aufstellt, einer wissenschaftstheoretischen und metaphysischen Analyse unterzogen: Sind die Entdeckungen der Biogerontologie medizinisch verwertbar? Welche normativen Implikationen haben sie? Der dritte Schritt behandelt ausführlich die Frage, ob eine radikale Verlängerung des menschlichen Lebens aus ethischer Sicht wünschenswert ist. Grundlage dafür bildet eine differenzierte Theorie des Guten Lebens.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Ob es grundsätzlich erstrebenswert ist, das menschliche Leben zu verlängern, danach fragen aus moralphilosophischer Sicht Sebastian Knell und Marcel Weber in ihrem Buch. Nach "umständlichen" Abwägungen des Für und Wider kommen die Autoren zu dem nicht überraschenden Schluss, dass eine Verlängerung des Lebens unter geeigneten materiellen und körperlichen Bedingungen für den Einzelnen durchaus positiv wäre. Aber indem die Autoren sich auf die Individualinteressen beschränken und sich um die Frage, wie eine Lebensverlängerung mit den Interessen anderer zu vereinbaren ist, nicht befassen, wird der moralphilosophische Anspruch dieses Buches nicht mal im Ansatz eingelöst, beschwert sich Rezensent Michael Pawlik. Bei aller Plausibilität der Darlegungen - denen allerdings auch etwas Buchhalterisches anhaftet, wie Pawlik durchblicken lässt - kann ihn das Werk als "Ethik der Lebensverlängerung" nicht überzeugen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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