Eiskalte Morde
„Merano Criminale“ von Elisabeth Florin ist mittlerweile der dritte Band mit dem Ermittler-Duo Emmenegger und Eva Marthaler.
Kurz zum Inhalt:
Zwei ermordete Frauen innerhalb kurzer Zeit und ein Freund Emmeneggers als Hauptverdächtigter. Das Ermittler-Duo stößt bei ihren
Recherchen auf einen zwanzig Jahre zurückliegender Kriminalfall. Ob da ein Zusammenhang besteht? Für…mehrEiskalte Morde
„Merano Criminale“ von Elisabeth Florin ist mittlerweile der dritte Band mit dem Ermittler-Duo Emmenegger und Eva Marthaler.
Kurz zum Inhalt:
Zwei ermordete Frauen innerhalb kurzer Zeit und ein Freund Emmeneggers als Hauptverdächtigter. Das Ermittler-Duo stößt bei ihren Recherchen auf einen zwanzig Jahre zurückliegender Kriminalfall. Ob da ein Zusammenhang besteht? Für Turbulenzen sorgt der Schauspielschüler Paul, der undercover in der Gastromieszene herumschnüffelt.
Das Cover stimmt einen schon auf das Umfeld ein – ein malerisch-idyllisches Ambiente, das sommerliche Gefühle und Urlaubssehnsucht ausstrahlt. Das Buch erschien 2025 im Emons Verlag. Die Kapitel sind von angenehmer Länge und mit Orts- und Zeitangaben versehen, was ich persönlich immer sehr schätze. Der Roman spielt in der Gegenwart in Meran und Umgebung. Der Schreibstil des Romans ist flüssig, besticht durch die bildsprachliche Ausdrucksweise und humorvolle Szenen. Stimmungen und Kulisse werden gut vorstellbar, aber nie zu langatmig beschrieben. Immer wieder fließen in die Handlung Hinweise auf sehenswerte Örtlichkeiten und empfehlenswerte Ausflüge in und rund um Meran ein. Das Nachwort gibt Aufschluss darüber, welche Schauplätze es real gibt und welche der Fantasie entsprangen. Meran erscheint mir jedenfalls ein sich lohnendes Reiseziel zu sein.
Der Prolog, ein mysteriöser Rückblick, erweckt gleich einmal Neugierde, die lange nicht gestillt wird, da hier die Leserschaft ja einen Wissensvorsprung gegenüber der Polizei hat und die beiden Mordfälle 20 Jahre später keinen Zusammenhang erkennen lassen. Emmenegger und Marthaler haben nicht nur mit den rätselhaften Fällen zu kämpfen, sondern auch mit dem üblichen polizeilichen Kompetenzgerangel zwischen Carabinieri und der Staatspolizei. Noch dazu wird Emmeneggers Freund, der Wirt jenes Bierlokals, in dem eine der Leichen gefunden wird, verdächtigt. Je intensiver Emmi und Eva recherchieren, desto rätselhafter erscheint das Motiv und es mehren sich die Fragezeichen. Es gibt viel Raum für eigene Theorien, zum Miträtseln. Die Spannung flacht nie ab. Perspektiven- und Ortswechsel gestalten die Handlung abwechslungsreich, humorvolle Dialoge und Szenen lockern sie auf, regen zum Schmunzeln an. Immer mehr Fäden finden zueinander, bis letztlich in einem wirklich dramatischen Finale voller Action sich alles klärt und sich eine Person als Täter entpuppt, auf die man wirklich nie gekommen wäre.
Was die Charaktere anbelangt, konnte ich mir auch die Nebenfiguren recht gut vorstellen. Neben dem sympathischen Ermittler-Duo, das im Mittelpunkt steht, mochte ich Paul am meisten. Seine Fantasie und Schlagfertigkeit, auch Unbekümmertheit war ausgesprochen amüsant. Emmi und Eva harmonieren trotz mancher Missverständnisse, nicht nur privat, sondern ergänzen einander auch beruflich optimal. Es wird interessant werden, welchen weiteren Berufsweg Eva einschlagen wird und inwieweit sie dann zusammenarbeiten werden.
„Merano Criminale“ hat mich wiederum begeistert. Ich mag den Erzählstil der Autorin, diesen Mix aus Spannung, der Möglichkeit mitzurätseln, das Ganze eingehüllt in herrliche Landschaftsbeschreibungen, die einen aus der Großstadt gedanklich hinwegbeamen in eine beeindruckende Bergwelt, und dazwischen lockern amüsante Szenen die Handlung auf. Da mir die Lektüre großes Lesevergnügen bereitet hat, empfehle ich das Buch mit Freuden weiter, vergebe 5 Punkte, und freue mich schon auf den nächsten Fall.