Metazoa ist nichts weniger als eine Evolutionsgeschichte des Bewusstseins oder, umfassender noch, des Geistes. Anhand von wissenschaftlichen Experimenten, Ausflügen in die Wissenschaftsgeschichte, Anekdoten über eigensinnige Tiere und Beobachtungen, die er bei seinen zahlreichen Tauchgängen gemacht hat, ergründet Peter Godfrey-Smith, wie sich im evolutionären Zusammenspiel Körper und Geist herausbilden. Seine Erkenntnis: Es sind die Erfahrungen der Tiere in ihrer Umwelt, die sowohl den Aufbau des Gehirns als auch die Entstehung eines Bewusstseins vorantreiben. Von empfindungsfähigen Einzellern über wissbegierige Krebse bis hin zu träumenden Tintenfischen: Nicht in einem singulären Ereignis tritt das Bewusstsein ins Leben, sondern entfaltet sich Stufe um Stufe, und zwar stets im engen Wechselspiel mit den vielfältigen Formen, die das Leben seinen Umwelten abgerungen hat. Peter Godfrey-Smith liefert den Entwurf einer Philosophie, die uns daran erinnert, dass das Leben und damitauch das Denken im Wasser seinen Anfang nahm.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Manuela Lenzen kommt ins Nachdenken mit dem Buch von Peter Godfrey-Smith über die Entstehung des Geistes. Dass der Autor, immerhin Philosoph, sich so wenig um eine klare Begriffstrennung zwischen Kognition und Bewusstsein schert, irritiert Lenzen ein wenig. Was sie dann über Unterwasserwelten, Glasschwämme, kecke Kraken, Garnelen und Krebse, den Beginn des Geistes in der einzelnen Zelle und Handlung als Möglichkeit erfährt, fesselt sie allerdings über die Maßen. Der Autor spart weder mit Wissen noch mit Kuriosem, verspricht Lenzen. Etwas mehr begriffliche Schärfe wäre trotzdem schön gewesen, meint sie.
© Perlentaucher Medien GmbH
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