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Eines Tages steht das Kind plötzlich da, die Haare feuerrot leuchtend inmitten des Kiefernwaldes, und gehört niemandem. Skalde nimmt es mit zu sich, obwohl sie weiß, dass die anderen, die in der abgelegenen Gegend leben, das nicht dulden werden. Skalde und ihre Mutter Edith gehörten selbst nie richtig zur Gemeinschaft, seit Edith vor mehr als zwei Jahrzehnten plötzlich triefend am Ufer des Flusses stand, von dem die Anderen sich erhofft hatten, er würde sie vor der im Chaos versinkenden Welt beschützen. Mutter und Tochter lieben einander auch, weil ihnen nichts übrig bleibt: Gegen die…mehr

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Produktbeschreibung
Eines Tages steht das Kind plötzlich da, die Haare feuerrot leuchtend inmitten des Kiefernwaldes, und gehört niemandem. Skalde nimmt es mit zu sich, obwohl sie weiß, dass die anderen, die in der abgelegenen Gegend leben, das nicht dulden werden. Skalde und ihre Mutter Edith gehörten selbst nie richtig zur Gemeinschaft, seit Edith vor mehr als zwei Jahrzehnten plötzlich triefend am Ufer des Flusses stand, von dem die Anderen sich erhofft hatten, er würde sie vor der im Chaos versinkenden Welt beschützen. Mutter und Tochter lieben einander auch, weil ihnen nichts übrig bleibt: Gegen die Bedrohung müssen sie zusammenhalten. Vor allem jetzt, da immer klarer wird, dass das Leben des Kindes - und ihr eigenes - in Gefahr ist ... Helene Bukowski hat einen atemberaubenden Debütroman von so zeitloser Gültigkeit wie brisanter Aktualität geschrieben, einen Bericht aus einer verrohten Welt, die irgendwo auf uns zu warten droht. »Helene Bukowski hat ein modernes Märchen geschrieben. Warmherzig, doch nicht sentimental. Vertraut und doch geheimnisvoll. Für ein paar Tage lebte ich dort, in diesem alten Haus am Waldrand, mit Skalde, Edith und Meisis und als es vorbei war, musste man mich mit Gewalt vom Türrahmen lösen. Selten sind mir Figuren so ans Herz gewachsen.« Philipp Winkler »Ein Roman wie ein Wachtraum aus der verbotenen Zone. Wer sich hinein begibt, verliert sich darin. Und wird mit einem Finale belohnt, das zu Tränen rührt.« Thomas Klupp
Autorenporträt
Helene Bukowski, geboren 1993 in Berlin, lebt heute wieder in ihrer Geburtsstadt. Sie studierte am Literaturinstitut Hildesheim und leitet neben dem Schreiben auch Kurse und Workshops für Kreatives Schreiben. 2019 erschien ihr Debütroman 'Milchzähne', für den sie u. a. für den Mara-Cassens-Preis, den Rauriser Literaturpreis und den Kranichsteiner Literaturförderpreis nominiert war. Der Roman wurde ins Französische und Englische übersetzt und eine Verfilmung ist in Vorbereitung.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Diese Dystopie scheint erschreckend fern und nah zugleich in Zeiten, in denen extreme Wetterlagen uns den Klimawandel auf der eigenen Haut spüren lassen. In einer Welt ohne Regen, in der die wenigen verbleibenden Tiere farblose Albinos sind und immer wieder tote Möwen vom Himmel fallen, rotten sich die Menschen zu kleinen Überlebensgemeinschaften zusammen. Bereits vor langer Zeit sprengte die Dorfgemeinschaft die Brücken zur Außenwelt. In dieser kleinen, archaischen Welt ist die junge Skalde immer schon eine Außenseiterin gewesen - denn ihre Mutter Edith war ein Flüchtling von der Küste. Als Skalde ein Kind im Wald findet und mit nach Hause bringt, spitzt sich die Lage zu, denn alles Fremde birgt Gefahren - das Dorf fordert die Auslieferung des Wechselbalgs mit den roten Haaren. Doch Skalde hält an der kleinen Meisis fest, gleichzeitig will sie ihre Heimat nicht aufgeben - anders als ihre Mutter Edith sehnt sie sich nach Zugehörigkeit und fühlt sich mit Land und Leuten verbunden. Helene Bukowski lässt ihre Heldin die Geschichte basierend auf Textfragmenten, die Skalde seit ihrer Kindheit im Haus versteckte, rückblickend als Bericht verfassen. Eine märchenhafte Coming-of-Age-Geschichte, die in einer glasklaren und poetischen Sprache die gesellschaftlichen Brandherde offenlegt.

© BÜCHERmagazin, Tina Schraml (ts)

Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension

Sehr beeindruckt zeigt sich Jutta Person von Helene Bukowskis Debütroman "Milchzähne". Angesiedelt in einer nicht näher spezifizierten dünn besiedelten Landschaft, unweit vom Meer und unter großer Hitze leidend, geht es um eine weitgehend abgeschottete Dorfgemeinschaft und darin um eine wiederum von den anderen weitgehend isolierte Mutter-Tochter-Gemeinschaft, fasst die Rezensentin zusammen. Eigentlich eine Art Robinsonade also, meint Person, wobei die Abgeschnittenheit von der Außenwelt absichtsvoll und dem Misstrauen gegen alles Fremde geschuldet ist. Bewegung kommt in dieses karge Anti-Idyll, als ein rothaariges Mädchen auftaucht und von der Tochter ins Haus aufgenommen wird, worauf die Dorfgemeinschaft mit Hass und Ablehnung reagiert, referiert die Rezensentin, der angesichts der sich entfaltenden "brutalen Mechanismen der Klaustro-Gemeinschaft" Referenzen wie Marlen Haushofers "Die Wand" oder amerikanische Apokalyptiker von Cormac McCarthys "Die Straße" bis zu Denis Johnsons "Fiskadoro" in den Sinn kommen.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Bukowski verfügt über ein scharfes Sensorium, mit dem sie politisch virulente Themen glasklar erfasst und sie versteht es sehr gut, daraus eine verstörende dystopische Parabel zu entwickeln.« Der Tagesspiegel 20190512