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Am 5. Januar 2024 ist Helena Adler gestorben, mit vierzig Jahren, viel zu früh. Für drei Bücher hat die Zeit gereicht, und mit diesen Büchern, vor allem aber mit Die Infantin trägt den Scheitel links ist es ihr gelungen, sich in die Geschichte der neueren deutschsprachigen Literatur einzuschreiben. Mit überschäumender Sprachlust, mit unbändigem Wortwitz, auf Leben und Tod und mit Hohn und Spott und Zähnen und Klauen hat sie sich ihrer Herkunft gestellt und der Alptraumidylle der österreichischen Provinz auf der Wetterseite einen frischen Anstrich verpasst. Sie hat auf Biegen und Brechen alle…mehr

Produktbeschreibung
Am 5. Januar 2024 ist Helena Adler gestorben, mit vierzig Jahren, viel zu früh. Für drei Bücher hat die Zeit gereicht, und mit diesen Büchern, vor allem aber mit Die Infantin trägt den Scheitel links ist es ihr gelungen, sich in die Geschichte der neueren deutschsprachigen Literatur einzuschreiben. Mit überschäumender Sprachlust, mit unbändigem Wortwitz, auf Leben und Tod und mit Hohn und Spott und Zähnen und Klauen hat sie sich ihrer Herkunft gestellt und der Alptraumidylle der österreichischen Provinz auf der Wetterseite einen frischen Anstrich verpasst. Sie hat auf Biegen und Brechen alle Register gezogen, denn ihre Literatur war nicht nur ein sehr großer Spaß, sondern immer auch eine sehr ernste Angelegenheit. Das zeigt sich auch an den drei noch zu Lebzeiten abgeschlossenen Texten, die dieser Band versammelt. Sie wüten und sie poltern wie eine Liebeserklärung an das Leben, die das letzte Wort behalten will - und behält!
Autorenporträt
Geboren 1983 in Oberndorf, gestorben 2024 in Salzburg. Sie studierte Malerei am Mozarteum sowie Psychologie und Philosophie an der Universität Salzburg. Ihr Roman Die Infantin trägt den Scheitel links stand 2020 auf der Longlist zum Deutschen und auf der Shortlist zum Österreichischen Buchpreis. Zuletzt erschien der Roman Fretten, auch mit ihm war sie für den Österreichischen Buchpreis nominiert.
Rezensionen
Helena Adler schreibt Prosa, die sich durchs Fleisch bohrt, um für immer in den Knochen zu bleiben. Das ist wild-wuchernde Sprachkunst, die einzigartig ist in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Katja Gasser, ORF

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Rezensent Samuel Hamen findet die Wut und die Sprache in diesem Nachlasstext von Helena Adler bemerkenswert. Der Band beinhaltet laut Hamen drei Texte aus der Zeit zwischen November 2022 und April 2023 der im Januar verstorbenen Autorin. Die Texte sind unerbittlich in ihrer Darstellung der österreichischen Provinz und ihrer Opfer, so Hamen. Adlers lustvolle Sprache, die das Heile wie das Kranke einkreist, dicht und dunkel, ist auf diesen 72 Seiten zu erleben, erklärt der Rezensent tief beeindruckt.

© Perlentaucher Medien GmbH