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Der neue Band der Gesamtausgabe enthält eine Vielzahl kleinerer Texte von Georg Simmel, die bisher kaum bekannt oder nur schwer zugänglich sind. Darunter sind Miszellen, Glossen und Stellungnahmen, aber auch überraschende politische Diskussionsbeiträge, Umfrageantworten und Leserbriefe. Dazu versammelt er pseudonyme und anonyme Veröffentlichungen, die in den unterschiedlichsten Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht wurden, sowie die nur mit Sigle gekennzeichneten Beiträge in der Münchner Wochenschrift Jugend aus den Jahren 1897 bis 1907. Etliche der Veröffentlichungen werden somit hier…mehr

Produktbeschreibung
Der neue Band der Gesamtausgabe enthält eine Vielzahl kleinerer Texte von Georg Simmel, die bisher kaum bekannt oder nur schwer zugänglich sind. Darunter sind Miszellen, Glossen und Stellungnahmen, aber auch überraschende politische Diskussionsbeiträge, Umfrageantworten und Leserbriefe. Dazu versammelt er pseudonyme und anonyme Veröffentlichungen, die in den unterschiedlichsten Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht wurden, sowie die nur mit Sigle gekennzeichneten Beiträge in der Münchner Wochenschrift Jugend aus den Jahren 1897 bis 1907. Etliche der Veröffentlichungen werden somit hier erstmals unter dem Namen Simmels abgedruckt.
Die Schriften des Bandes umfassen das gesamte Spektrum von Simmels Theorie und widmen sich politischen wie psychologischen, philosophischen wie soziologischen und ästhetischen Fragen. Texte über Spiritismus finden sich hier ebenso wie »Reflexionen zur Prostitutionsfrage«, Besprechungen von Ausstellungen und Büchern und großartige Feuilletons,wie »Rosen. Eine soziale Hypothese«, »Jenseits der Schönheit« oder »Metaphysik der Faulheit«.
Autorenporträt
Simmel, GeorgGeorg Simmel wurde am 1. März 1858 in Berlin als jüngstes von sieben Kindern des Fabrikanten Edward Simmel und dessen Frau Flora (geb. Bodenstein) geboren und starb am 26. September 1918 in Straßburg. Die Familie ist jüdischer Herkunft, beide Elternteile traten jedoch schon früh zum christlichen Glauben über. Georg Simmel wurde evangelisch getauft. Von 1876 bis 1881 studierte er an der Berliner Universität Geschichte, Völkerpsychologie und Philosophie. Seine erste Promotionsschrift Psychologisch-ethnologische Studien über die Anfänge der Musik wurde von dem Philosophiehistoriker Zeller und dem Physiker Helmholtz wegen formaler Fehler und »zu gewagter« Thesen abgelehnt. Als Dissertation wird jedoch die prämierte Abhandlung Darstellung und Beurteilungen von Kants verschiedenen Ansichten über das Wesen der Materie akzeptiert. Nach Überwindung weiterer Hindernisse wurde er 1885 mit der Schrift Kantische Studien im Fach Philosophie habilitiert und an der Berliner Universit

ät zum Privatdozenten ernannt. Mit der öffentlichen Antrittsvorlesung »Über das Verhältnis des ethischen Ideals zu dem logischen und dem ästhetischen« begann er seine sehr erfolgreichen Veranstaltungen, die auch gesellschaftlich große Resonanz fanden. Trotz seines akademischen Erfolgs wurde Simmel mit antisemitischen Ressentiments konfrontiert. So wurde 1898 sein erster Antrag auf Erteilung eines Extraordinariats vom Kultusministerium abgelehnt. 1908 scheiterte seine Berufung auf die zweite Professur für Philosophie in Heidelberg trotz der Empfehlungen von Max Weber und Eberhard Gothein am antisemitischen Gutachten des im Alldeutschen Verband engagierten Berliner Historikers Dietrich Schäfer (1845-1929). Heute gilt Simmel als einer der wichtigsten und faszinierendsten Vertreter der Soziologie des 20. Jahrhunderts, der entscheidend zur Formierung dieser Disziplin als eigenständiger Wissenschaft beigetragen hat.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Christian Geyer ist geschockt. Georg Simmel, der formbewusste Philosoph, als Kriegstreiber? Der das große Ja zum Massensterben spricht? Noch bis 1918 im national-patriotischen Rausch zu den Fahnen rufend? So stellt er sich dar im 17. Band seiner Gesammelten Schriften. Wie kann das sein? Geyer deutet an, dass Simmel im Kriegsfuror die Chance sah, in ein Jenseits der Formen zu gelangen. Im Ersten Weltkrieg sah er eine "absolute Situation", das Ende der Verpflichtung zur Form. Der von den Rechten als "Relativist" Verhöhnte schrieb sich in absolutistische Emphase: "Denn endlich sind wir einmal in einer absoluten Situation, endlich fragen wir nicht mehr nach dem Preise und der Relativität seiner Abwägungen." Um sein Engagement für den Krieg auch philosophisch einleuchtend zu machen, griff der Lebensphilosoph auf Fichtes Unterscheidung von "empirischem Ich" und "reinem Ich" zurück. Eine Angleichung dieser beiden Entitäten gelingt, resümiert der Rezensent gallig, "im Opfertod für die Millionen-Idee". Ein anderer Simmel, einer, den man, so Geyer, "mit flackernden Augen" liest.

© Perlentaucher Medien GmbH
»Simmels nun vollständig editierten Stellungnahmen zum Krieg zeigen, auf welchem Todesacker seine Lebensphilosophie gedeiht. Man liest sie mit anderen, mit flackernden Augen.« Christian Geyer Frankfurter Allgemeine Zeitung 20050214