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Eine Seewirtschaft in Bayern, bizarre Gäste und eine Familie über drei Generationen, heillos verstrickt ins ungeliebte Erbe. Josef Bierbichler, der große Menschendarsteller des deutschen Theaters und Films, erzählt hundert Jahre Deutschland. Ein Epos über Krieg und Zerstörung, alte Macht und neuen Wohlstand, über die vermeintlich fetten Jahre. Im Ersten Weltkrieg zerschlägt eine feindliche Kugel zuerst den Stahlhelm und dann den Schädel des ältesten Sohnes vom Seewirt. Also muss sein jüngerer Bruder Pankraz das väterliche Erbe antreten. Der überlebt zwar den zweiten großen Krieg, wäre aber…mehr

Produktbeschreibung
Eine Seewirtschaft in Bayern, bizarre Gäste und eine Familie über drei Generationen, heillos verstrickt ins ungeliebte Erbe. Josef Bierbichler, der große Menschendarsteller des deutschen Theaters und Films, erzählt hundert Jahre Deutschland. Ein Epos über Krieg und Zerstörung, alte Macht und neuen Wohlstand, über die vermeintlich fetten Jahre. Im Ersten Weltkrieg zerschlägt eine feindliche Kugel zuerst den Stahlhelm und dann den Schädel des ältesten Sohnes vom Seewirt. Also muss sein jüngerer Bruder Pankraz das väterliche Erbe antreten. Der überlebt zwar den zweiten großen Krieg, wäre aber trotzdem lieber Künstler als Bauer und Gastwirt geworden. Da braucht es schon einen Jahrhundertsturm, der droht, Haus und Hof in den See zu blasen, damit aus Pankraz doch noch ein brauchbarer Unternehmer und Familienvater wird.
Autorenporträt
Josef Bierbichler wurde 1948 am Starnberger See geboren. Seit Anfang der siebziger Jahre ist er als Theaterschauspieler auf allen großen Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz präsent. Für den Film arbeitete er mit Regisseuren wie Werner Herzog (Herz aus Glas), Herbert Achternbusch ( Servus Bayern, Heilt Hitler!), Tom Tykwer (Die tödliche Maria) und Michael Haneke (Das weiße Band) zusammen. Er lebt am Starnberger See.
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

Alles wirkt gewaltig in diesem Heimat-Panorama von Josef Bierbichler. Über acht Jahrzehnte begleitet der Erzähler das Schicksal einer Familie auf dem bayerischen Land rund um einen See, ein Dorf und ein Wirtshaus. Ein Drei-Generationen-Roman, der Anfang des 20. Jahrhunderts beginnt. Er erzählt meisterlich von drückende Lasten, die zwanghafte Traditionen und einen unerbittlichen Katholizismus ausüben. Er beschreibt die seelischen Verwüstungen, die die Weltkriege in den Menschen verursachen. Wie die Nachkriegszeit und die unruhigen 60er-Jahre die Brüche offenlegen und selbst die Rest-Idyllen ländlichen Daseins noch zerstören. Auch die von Bierbichler gesprochene Hörfassung strotzt vor Kraft, Stimmkraft. Mehr leider nicht. Über alles, was sein Text bietet, die Farben, Dramen, Temperamente und Facetten gebeugten menschlichen Daseins, liest er mit derselben Stimmlage, demselben Tempo und Ausdruck hinweg. Häufig spürt man, wie ihm seine eigenen Schachtelsätze zur (sprecherischen) Qual werden. Bierbichler ist ein phänomenaler Schauspieler, Autor und eine spannende Persönlichkeit. Als Sprecher aber, der seine Zuhörer verführt und mitreißt, ist er nur anstrengend.

© BÜCHERmagazin, Martin Maria Schwarz (mms)
»Das ist, in kraftvoll realistischer, manchmal auch kleistisch kataraktgleicher Prosa geschrieben ... Doch der große Theater- und Filmschauspieler Josef (Sepp) Bierbichler erzählt auch von der Fülle des Scheiterns. Von heillos komischen Katastrophen, von fürchterlicher deutscher Weltgeschichte, die selbst die Dörfler am oberbayrischen See in ihren erdbraunen, blutigen Fängen hält.« Peter von Becker Der Tagesspiegel 20111222

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Reine Begeisterung bei Sandra Kegel. Für den Schauspieler Josef Bierbichler, den Schriftsteller Bierbichler, seinen "bayrischen Jahrhundertroman" und nun auch für die von ihm selbst gelesene Hörbuchfassung. Ausgiebig preist Kegel noch einmal den Roman selbst für seine erzählerische Wucht, die kraftvolle Sprache und das grandiose Figurenarsenal. Wenn es um die Hörbuchfassung geht, lässt Kegel keinen Zweifel daran, dass niemand sonst dieses Buch hätte einlesen dürfen als der Autor selbst, der sich gekonnt "allen Regeln schöner Vortragskunst" widersetzt, wie die Rezensentin frohlockt. Ganz ohne die Brillanz versierter Sprecher lese Bierbichler mit brüchiger Stimme und in einem nuancenreichen Bayrisch, erklärt Kegel, wobei er ganz genau wisse, welche Silben wann und wie "gequetscht oder gedehnt" werden.

© Perlentaucher Medien GmbH