Zwölf Etagen Stahl umarmen das Kottbusser Tor, wo das Herz aus Beton seit Anfang der Siebziger in unruhigem Takt schlägt. Gefährlich sei der Kotti, schreibt die Presse, ein sozialer Brennpunkt, Drogenumschlagplatz. Hier, im Gebäuderiegel Neues Zentrum Kreuzberg, leben Mutlu, Baris, Aylin, Stanca, Marianne und Günther. Ihre Geschichten, eine Chronik persönlicher Schicksalsschläge, sind eng verwoben mit dem Leben des Viertels. Als Stanca eines Nachts einen schrecklichen Fund macht und Mutlus Söhne ins Drogenmilieu abzurutschen drohen, bildet sich eine Bürgerwehr. Unbemerkt bleibt dabei eine ganz andere, allumfassende Gefahr, die im Verborgenen an einem eigenen Ende schreibt.Julia Rothenburg erschafft empathische Porträts ihrer Figuren, die jede für sich um eine selbstbestimmte Existenz kämpfen. Ein Bild urbaner Vielstimmigkeit entsteht, das auf Risse hinweist, die einzelne Leben und eine ganze Gemeinschaft auseinanderbrechen lassen können.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensentin Viktoria Willenborg kriegt sich vor lauter Hochachtung über so viel Authentizität in Julia Rothenburgs Kotti-Roman gar nicht mehr ein. Allerdings warnt sie den Leser auch: vor kaputten Figuren, einer schmerzhaft nüchternen Sprache und allerhand Ekligem, Taubendreck, Junkies, "Herumirrende", beengte Wohnverhältnisse etc. Dass die Rezensentin das Kottbusser Tor nur vom Hörensagen kennt, liegt auf der Hand. Nach der Lektüre von Rothenburgs Roman über die "Schande von Berlin" kann sie jetzt immerhin mitreden über Yussuf, Cemal, Günther und die Wut im Bauch der Marginalisierten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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