Daniel Russell ist 13 Jahre alt und lebt in New Long Lincoln, einem kleinen Örtchen in Ost-Texas, welches an einem Stausee liegt, unter dem der Vorgängerort Long Lincoln begraben liegt. Die Ehe von Daniels Eltern ist alles andere als harmonisch und der Vater ist oft mürrisch und schlägt seinen Sohn
häufig. Als die Mutter eines Tages spurlos verschwindet, fährt Daniels Vater mit ihm zu einer…mehrDaniel Russell ist 13 Jahre alt und lebt in New Long Lincoln, einem kleinen Örtchen in Ost-Texas, welches an einem Stausee liegt, unter dem der Vorgängerort Long Lincoln begraben liegt. Die Ehe von Daniels Eltern ist alles andere als harmonisch und der Vater ist oft mürrisch und schlägt seinen Sohn häufig. Als die Mutter eines Tages spurlos verschwindet, fährt Daniels Vater mit ihm zu einer wackligen Brücke am See. Er spricht noch ein paar Momente mit ihm und ehe es sich der Junge versehen kann, gibt der Vater Gas, durchbricht die Brückenbegrenzung und fährt mitten in den Moon Lake. Wie durch ein Wunder kann das ungefähr gleichaltrige, schwarze Mädchen Robbie Daniel retten; der Vater versinkt in der Tiefe.
Zehn Jahre später gibt es in New Long Lincoln einige merkwürdige Funde, die auch Daniels Familie betreffen und er versucht dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Dabei stößt er nicht nur auf Robbie, sondern auch auf einige düstere und grausige Geheimnisse …
Dieser Roman ist ein packender Mix aus Thriller, Mystery, Familiengeschichte und Drama, und er beinhaltet viele der Trademarks, die den US-amerikanischen Autor Joe R. Lansdale auszeichnen: Packende Handlung, düstere Stimmung, lakonischer Humor und die klimatischen Bedingungen und Naturgewalten von Ost-Texas, die sehr eindringlich geschildert sind und wie ein eigener Charakter agieren. Dazu gibt es Einblicke in den immer noch inhärenten Rassismus, die Fremdenfeindlichkeit und die finsteren Machenschaften der Eliten in den Südstaaten. Außerdem driftet die Verschwörungstheorie, die hier gesponnen wird, zwar manchmal ins Groteske ab, bleibt aber dennoch zu jeder Zeit bedrückend und gruselig. Und so ist „Moon Lake“ vielleicht nicht der allerbeste Roman des Autors – die „Hap and Leonard“-Reihe thront da einfach über allem – dennoch ist er ein weiterer Beweis, dass Lansdale nicht nur zu den besten Genre-Literaten, sondern allgemein zu den größten Stimmen der US-amerikanischen Gegenwartsliteratur zählt. Ein Extra-Lob an den Indie-Verlag Festa, dass er damit einen weiteren absoluten Top-Autor veröffentlicht – Respekt!