Im Moor, im wirklich finsteren Wald, lebt die unheimliche Moor Myrte, die jeden in eine Fliege verwandelt, der die Natur nicht respektiert. Die gutherzige Beatrice gewinnt ihr Vertrauen und bekommt von ihr ein magisches Garn, mit dem sie für ihre mürrische Schwester einen wärmenden Pullover stricken kann. Doch Magnolia interessiert nicht der Pulli, sondern nur der Profit, der sich aus dem magischen Garn schlagen lässt. Schamlos beutet sie ihre Schwester und die ihr helfenden Spinnen aus, bis ... bis die Quelle für die Produktion jäh versiegt. Sid Sharp erzählt auf humorvolle und kindgerechte Weise, wie Konsumgier und Ausbeutung unserer Gesellschaft schaden. Sid flicht märchenhafte Stoffe in die Geschichte und mahnt zum respektvollen und verantwortungsvollen Umgang mit der Natur. Eine Bilderbuch-Graphic-Novel in höchster Vollendung.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensentin Svenja Kretschmer liest mit "Moor Myrte und das Zaubergarn" ein modernes Märchen in eindrücklichen, bunten Comic-Zeichnungen, voller Spannung, Witz und pointierter Kritik. Beatrice und Magnolia sind Schwestern und leben zusammen im Wald. Wie es sich für ein Märchen gehört, ist die eine rechtschaffen, die andere von Egoismus und Gier getrieben, lesen wir. Als Beatrice ihrer bösen Schwester einen Pullover gegen die Kälte stricken will, und zwar mit Zauberseide, die sie von der Wächterin des Waldes, einer engagierten Naturschützerin, bekommen hat, wittert Magnolia eine Chance auf Profit und gründet eine Zauberpulli-Firma, mit der sie sowohl ihre Arbeiterinnen und Arbeiter als auch die Natur ausbeutet. Dieses skurrile Märchen ist eine präzise, kindgerechte Kritik am Kapitalismus und seinen Zwängen, vor allem an der Ausbeutung von Mensch und Natur, so die begeisterte Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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