In seinem Buch Moral und Moderne - Die Welt von Henry James zeigt Robert Pippin, dass Henry James in seinen Romanen und Erzählungen nicht nur eine neue Lesart, sondern letztlich eine Neubegründung der Moral entworfen hat. Obwohl James die Moderne als eine komplexe und bisher nicht dagewesene historische Situation ernst nimmt und ihre Ambiguitäten und Irritationen keineswegs leugnet, ist er nicht wie viele andere in Skeptizismus oder Ästhetizismus verfallen. Robert Pippin legt wichtige, neue Interpretationen zu allen großen Werken von James vor, die insgesamt seine These belegen, daß hier ein Erzähler einen eigenständigen und philosophisch fruchtbaren Beitrag zum Sinn der modernen Moral geliefert hat. Moral und Moderne ist aber nicht nur ein Buch für Philosophen und Literaturwissenschaftler, sondern auch eines für interessierte Leser von Henry James, da Pippin seine Argumente darzulegen versteht, ohne auf ein spezielles philosophisches oder theoretisches Vokabular zurückzugreifen."Pippin ist, glaube ich, genau die Art von Leser, die James sich gewünscht hätte." Richard Rorty, Stanford University "Das zentrale Verdienst dieses Buches ist eine erfrischend hintergründige und genaue Darstellung des moralischen Fundaments in James' Romanen." Alice Crary, New School University "Pippins vorsichtige, umfassende und unwiderstehliche Argumentation rekonstruiert die moralischen Konsequenzen des Modernismus und ihren Widerschein in den gelebten Erfahrungen von James' Figuren." Collin Meissner, University of Notre Dame ". genau beobachtet und mit gewissenhaftem Blick auf die Details wie auch auf die größeren Zusammenhänge der interpretierten Texte. David Bromwich, Yale University
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Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Robert B. Pippins zwischen Philosophie und Literaturgeschichte angesiedelte Monografie über "Moral und Moderne" bei Henry James ist um einiges hinter den Erwartungen von Rezensentin Hilal Sezgin zurück geblieben. James' Werk unter diesen Aspekten zu betrachten, findet Sezgin zwar einleuchtend, schließlich bestehen die "plots" seiner Geschichten und Romane aus moralischen Konflikten, die sich vor dem Hintergrund des modernen Gemeinwesens abspielen. Allerdings hält sie Pippin vor, seinen moralphilosophischen Fragen nicht beharrlich genug nachzugehen. Etwa wenn er zeigen wolle, dass die Figuren von James weder alten Gewissheiten nachtrauern, noch ihren Schwund konstatieren, sondern permanent versuchen, sich einen Reim auf ihre ambivalenten Motive zu machen. Dabei kommt das "Wie" zu Sezgins Bedauern zu kurz. Auch Pippins Versuch, James als historisch sensiblen Autor zu verteidigen, überzeugt Sezgin nicht wirklich - zumal sich der Autor nicht für die dramaturgischen Überlegungen interessiere, die James wesentlich mehr und intensiver beschäftigten als die Geschichte.
© Perlentaucher Medien GmbH
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