Das Jahrbuch MOTOR JAHR genoß in der DDR einen Sonderstatus. Herausgegeben vom Verlag für Verkehrswesen in Berlin, fand die hochwertige Publikation internationale Anerkennung. In Westdeutschland blieb sie dennoch so gut wie unbekannt. Dieses Buch stellt eine Reihe der interessantesten Original-Beiträge zum Thema Motorrad zusammen, die zwischen 1955 und 1985 veröffentlicht wurden. Die ideologisch eingefärbten Textpassagen, die man unverändert übernahm, schmälern die Aussagen keineswegs. Sie tragen vielmehr zum Verständnis der osteuropäischen Zweirad-Szene in dieser Zeit bei und sind von ebenso…mehr
Das Jahrbuch MOTOR JAHR genoß in der DDR einen Sonderstatus. Herausgegeben vom Verlag für Verkehrswesen in Berlin, fand die hochwertige Publikation internationale Anerkennung. In Westdeutschland blieb sie dennoch so gut wie unbekannt. Dieses Buch stellt eine Reihe der interessantesten Original-Beiträge zum Thema Motorrad zusammen, die zwischen 1955 und 1985 veröffentlicht wurden. Die ideologisch eingefärbten Textpassagen, die man unverändert übernahm, schmälern die Aussagen keineswegs. Sie tragen vielmehr zum Verständnis der osteuropäischen Zweirad-Szene in dieser Zeit bei und sind von ebenso großem dokumentarischem Wert wie die zeitgenössischen Aussagen zur Motorradtechnik selbst.
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Autorenporträt
Halwart Schrader, Jg. 1935, zählt den unter seinem Namen veröffentlichten sowie übersetzten, herausgegebenen oder verlegerisch betreuten Büchern im deutschsprachigen Raum zu den bekanntesten Publizisten im Automobilbereich. Er arbeitete von 1961-88 als Redakteur und freier Mitarbeiter verschiedener Zeitschriften im Maritim-, Touristik- und Automobilbereich. Neben seiner Arbeit in einem eigenen Verlag war er von 1974-85 Herausgeber der ersten deutschen Zeitschrift für klassische Automobile ('Automobil Chronik'). Er ist ebenfalls Mitglied in der Guild of Motoring Writers und wurde mehrfach mit dem Cugnot Award ausgezeichnet.
Inhaltsangabe
Aus dem Inhalt: Vorwort Teil I: MZ - VEB Motorradwerk Zschopau Teil II: Simson - VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Teil III: Motorradsport in der DDR Teil IV: Motorradfahren in der DDR
Aus dem Inhalt: Vorwort Teil I: MZ - VEB Motorradwerk Zschopau Teil II: Simson - VEB Fahrzeug- und Gerätewerk Teil III: Motorradsport in der DDR Teil IV: Motorradfahren in der DDR
Rezensionen
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 02.02.1999Bücher
Motorräder aus der DDR. Herausgegeben von Halwart Schrader. Schrader-Verlag, Stuttgart, 208 Seiten, 358 Abbildungen, 29,80 Mark.
Motorradland DDR. Von Andy Schwietzer. WK-Verlag, Bad Salzuflen, 194 Seiten, 207 Abbildungen, 58 Mark. Die zwei Bücher verschenkt oder kauft man am besten im Doppelpack. Dann weiß man so ziemlich alles, was man über die Motorräder in der Deutschen Demokratischen Republik wissen muß. Immerhin war die DDR einst das Land mit der höchsten Motorrad-Dichte der Welt. Schrader vereint in seinem Buch Beiträge aus der Fachzeitschrift "Motor-Jahr" aus den Jahren 1960 bis 1988, die im Westen so gut wie unbekannt war. Die Texte sind unverändert und geben so einen guten Einblick ins andere Deutschland dieser Zeit. Hinreißend komisch wirkt aus westlicher Sicht zum Beispiel ein Beitrag aus dem Jahr 1986 von "Doz. Dr. Günter Fischer" zum Thema Sicherheit mit dem Titel "Jugendlicher Schwung im Straßenverkehr". Zitat aus einer Bildunterschrift: "Dieser Zweiradfahrer ist zu leicht bekleidet. Gesundheitliche Spätfolgen sind hier nicht ausgeschlossen: (Rheuma, Nierenerkrankungen). Das Schuhwerk ist nicht fest genug. In Gefahrensituationen können derartige Schuhe (Sandalen) ein schnelles Reagieren behindern." Andy Schwietzer hat sich dagegen selbst intensiv mit der Materie beschäftigt und beschreibt alle von 1945 bis 1990 in der DDR gebauten motorisierten Zweiräder - Mopeds und Roller eingeschlossen. Aber das Motorradland DDR lebte nicht nur von der Eigenproduktion, es wurden auch Maschinen importiert, nicht allein aus dem brüderlichen Osten, sondern auch aus dem Westen. So lieferte Zündapp Mitte der fünfziger Jahre hochoffiziell etwa 1000 Maschinen in den Osten, auch einige NSU Max und Triumph fanden den Weg hinter den damals noch nicht so undurchlässigen Eisernen Vorhang. Nahezu alles, was mit dem Thema zu tun hat, wird erwähnt, natürlich auch die Motorsport-Erfolge von MZ und die rege Eigenbau-Szene in der DDR. Auch eine Liste und kurze Beschreibung der Museen, in denen die DDR-Bikes heute zu bewundern sind, fehlt nicht. Noch gewinnen würde das Buch, wenn es auf höherwertigem Papier gedruckt wäre.