In 'Mühlensommer' erzählt Martina Bogdahn warmherzig und humorvoll von einem Leben zwischen zwei Welten. Von einer Jugend auf dem Land, einer Flucht in die Stadt und davon, dass man manchmal zurückblicken muss, um sich selbst zu finden. Ein heißer Sommertag. Maria ist auf dem Weg in ein langes Wochenende fern der Stadt, da erfährt sie vom Unfall ihres Vaters. Sie fährt sofort zum Bauernhof der Familie. Doch in der ländlichen Idylle erwartet sie nicht nur die seit Stunden schon Äpfel schälende demente Oma, sondern auch die Erinnerung an ein fast vergessenes Leben zwischen Schulbus und Schweinestall, an den Duft von frischem Holzofenbrot, an endlose Hopfenernten, starre Traditionen und lauter kleine Freiheiten. Als tags darauf die Mutter aus dem Krankenhaus zurückkehrt und schließlich auch Marias Bruder Thomas auf dem Hof steht, ist die Familie vereint in der stillen Sorge um den Vater. Bis Thomas das Schweigen bricht und endlich zur Sprache kommt, was sie alle viel zu lang verdrängt haben ...
»Dass Bodghan (sic!) diese Welt, die den meisten eher unbekannt sein dürfte, mit den herrlichsten Farben malt, macht den Roman so lesenswert. Man riecht die Hitze auf dem Hopfenfeld und den Gestank im Stall. Vermutlich liegt es auch daran, dass sie selbst auf dem Land aufwuchs und weiß, wie das Leben dort wirklich ist. Sauanstrengend, sauschön.« Elisa von Hof Der Spiegel 20240726