Mozarts Handschrift allein sei schon ein Kunstwerk, hat Max Slevogt einmal gesagt. Kein Wunder also, dass es nicht allein bei Slevogts Begeisterung für die Musik blieb. Seine Verehrung fand ihren ganz natürlichen Ausdruck in Bühnenentwürfen und Lithografien. Wie viele andere Künstler, die sich von Mozart inspirieren ließen, ging es auch Slevogt nicht allein um die Musik und die Handlung von"Don Giovanni"oder der"Zauberflöte", sondern vor allem um das Künstlerische überhaupt. Auch Marc Chagall, der 1967 für eine Inszenierung der"Zauberflöte"der New Yorker Met Bühnenbild und Kostüme entwarf, sah in diesem Unterfangen nicht etwa einen weiteren Auftrag in seiner Künstlerkarriere, vielmehr eine existentielle Auseinandersetzung mit Kunst in ihrer Perfektion. Anlässlich des Mozartjahres hat das Koblenzer Ludwig Museum im Deutschherrenhaus veranschaulicht, was Künstler wie Max Slevogt, Marc Chagall, Thomas Grochowiak und Alfred Hrdlicka an Mozart interessierte und was er in ihnen auslöste. Die Entwürfe für das Theater, die Illustrationen und Aneignungen zeigen sowohl exemplarisches Kunstschaffen vom Anfang des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart als auch Mozarts befreiende und schöpferische Wirkung. Die Bühne öffnete den Blick für einen fantastischen Realismus, die Musik für die Abstraktion. Der Künstler war den Künstlern zur Muse geworden.
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