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Zeitgenössische Musik ist fragwürdige Musik. Sie zieht sich selbst in Zweifel. Eine Philosophie solcher Musik muss diesen Zweifel aufnehmen und fragen, wie Musik heute als Kunst möglich ist. Sie muss die Bedingungen und Problemhintergründe, die begrifflichen Grundlagen und technischen Potenziale der gegenwärtigen Musikproduktion durchdenken.In Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der Komposition und Kunsttheorie erarbeitet Christoph Haffter eine Konzeption des musikalischen Werks, die es an das ästhetische Urteil und an die historischen Tendenzen des Materials bindet. Sie verknüpft auf…mehr

Produktbeschreibung
Zeitgenössische Musik ist fragwürdige Musik. Sie zieht sich selbst in Zweifel. Eine Philosophie solcher Musik muss diesen Zweifel aufnehmen und fragen, wie Musik heute als Kunst möglich ist. Sie muss die Bedingungen und Problemhintergründe, die begrifflichen Grundlagen und technischen Potenziale der gegenwärtigen Musikproduktion durchdenken.In Auseinandersetzung mit aktuellen Fragen der Komposition und Kunsttheorie erarbeitet Christoph Haffter eine Konzeption des musikalischen Werks, die es an das ästhetische Urteil und an die historischen Tendenzen des Materials bindet. Sie verknüpft auf diese Weise Einsichten der philosophischen Ästhetik im Ausgang von Immanuel Kant mit den kritischen Einwänden des historischen Materialismus in der Nachfolge von Karl Marx und greift darin das Programm der Musikphilosophie Theodor W. Adornos wieder auf. Für diese Verbindung von Musikästhetik und kritischer Reflexion der Gegenwart steht der Begriff eines Musikalischen Materialismus.
Autorenporträt
Christoph Haffter ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Forschungsstelle Musikphilosophie des Philosophischen Seminars und der Musikhochschule Basel. Er studierte Philosophie und Musikwissenschaft in Basel, Paris und Berlin. 2018 forschte er als Visiting Scholar an der Columbia University in New York. Von 2019-2022 war er Assistent am Lehrstuhl für Kunstphilosophie der Universität Fribourg. 2022 wurde er an der Universität Basel in Philosophie promoviert. Daneben ist er als Musikkritiker für Zeitschriften und Rundfunksender tätig.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Wolfgang Fuhrmann kann nur staunen über den Kenntnisreichtum und die straffe, flüssige und dialektische Argumentation in Christoph Haffter Untersuchung zur Kunstmusik der Gegenwart. Dass der Autor die ökonomischen Bedingungen der zeitgenössischen Musik nicht behandelt, kann Fuhrmann verschmerzen. Dafür liefert ihm der Autor ein profundes Wissen ästhetischer Diskurse und musikalischer Phänomene. Wenn Haffter mit Kants ästhethischem Urteil und Adornos Begriff künstlerischen Materials zwei "markante Positionen" zum Ausgangspunkt seiner Argumentation über den ästhetischen Materialismus nimmt und immer wieder in die "Nahaufnahme konkreter Werke" geht, sticht für Fuhrmann positiv heraus, wie sehr der Autor die Werke in ihrer Autonomie ernst nimmt und wie anregend die Kombination aus Theorie und künstlerischer Praxis hier auf den Leser wirkt. Dass ausgerechnet ein so gelungenes Buch ohne Lektorat und Korrektorat auskommen muss, erscheint Furhmann unerhört.

© Perlentaucher Medien GmbH
»[Haffters] Positionen setzen sich der Frage aus, inwiefern "Materialfortschritt" oder "Kunstautonomie" nicht auch als Pathologien des digitalisierten Kapitalismus verstanden werden können: als Symptome von Geschichtsvergessenheit, blinder Innovationsgier, Neutralisierung der Kunst zum Konsumobjekt. Haffter entwirft an einer Stelle das Bild eines privilegierten Bürgertums, das im Avantgardekonzert die Möglichkeit gefunden hat, "sich genau darin als politisch aktive,progressive Vorkämpfer der Freiheit zu wähnen, dass sie nicht politisch handeln, also dadurch politisch zu handeln, dass sie sich mit Kunst beschäftigen". Ganz entkommt diese brillante Arbeit nicht dem Schatten, dieses von ihr selbst aufgeworfenen Verdachts.« Wolfgang Fuhrmann, FAZ, 03.05.2024 »Christoph Haffters "Musikalischer Materialismus - eine Philosophie der zeitgenössischen Musik" ist keine "leichte", sondern vielmehr eine sehr nähr- und lehrreiche Kost und damit unbedingt empfehlenswert. Besonders bemerkenswert ist, mit wie viel Sachkenntnis Haffter ganz verschiedene historische und gegenwärtige Sichtweisen zusammenführt und Phänomene, die (noch) keinen weitreichenden Kontext aufweisen, ebenso gekonnt positioniert.« Ernst August Klötzke, faust-kultur.de, 24.02.2024. »Wer die Monografie Christoph Haffters durchgearbeitet hat, hat nicht nur einen umfassenden Überblick insbesondere über das Feld der Gegenwarts( kunst)musik seit etwa 1980 mitsamt den dazugehörigen Traditionen Neuer Musik des gesamten 20. Jahrhunderts gewonnen, sondern auch erfahren, zu welchen Höchstleistungen philosophische Argumentation - zumal wenn sie so differenziert verfährt wie in vorliegendem Buch - in der Lage ist.« Nina Noeske, Musikforschung, Bd. 76 Nr. 4 (2023) »Haffters Buch ist hochkomplex, setzt philosophische Kenntnis und Avantgarde-Erfahrung ebenso voraus, wie die Lust am verschlungenen Denken.« Gerhard R. Koch, Opernwelt 11/2024…mehr