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Virtuos, behutsam und unerbittlich: Dagmar Leupold bringt Dinge zum Sprechen - sie erzählen von der Mutter, aber auch von Krieg, Flucht und Fremdheit. Wie erzählt man von der eigenen Mutter? Vor über hundert Jahren in Ostpreußen geboren, vor der Roten Armee geflohen, auf Umwegen irgendwo im deutschen Westen angekommen und dort, im neuen Leben, in der neuen Zeit nach dem Krieg, von dem bald keine Rede mehr war, immer fremd geblieben. Fremd auch der eigenen Tochter, die sich weiter und weiter entfernte, bis die Geschichte der Mutter irgendwann unbegreiflich geworden war. Muttermale ist der Roman…mehr

Produktbeschreibung
Virtuos, behutsam und unerbittlich: Dagmar Leupold bringt Dinge zum Sprechen - sie erzählen von der Mutter, aber auch von Krieg, Flucht und Fremdheit.
Wie erzählt man von der eigenen Mutter? Vor über hundert Jahren in Ostpreußen geboren, vor der Roten Armee geflohen, auf Umwegen irgendwo im deutschen Westen angekommen und dort, im neuen Leben, in der neuen Zeit nach dem Krieg, von dem bald keine Rede mehr war, immer fremd geblieben. Fremd auch der eigenen Tochter, die sich weiter und weiter entfernte, bis die Geschichte der Mutter irgendwann unbegreiflich geworden war. Muttermale ist der Roman einer Annäherung. In immer neuen Anläufen versucht Dagmar Leupold, Verlo- renes wiederzugewinnen. Sie greift dazu auf das zurück, was vom Leben der Mutter geblieben ist, Alltagsgegen- stände, Gewohnheiten, Fotos, gern gebrauchte Wörter und Sätze: alles, was über die Zeit hinweg von der Mutter zu ihr spricht. Sie lauscht diesem Sprechen, um ihm Geheimnisse und Unausgesprochenes abzulauschen, und findet immer wieder Spuren eines Traumas.
Autorenporträt
geboren 1955 in Niederlahnstein, Rheinland-Pfalz, studierte Germanistik, Philosophie und Klassische Philologie in Marburg, Tübingen und New York, lebt als Autorin und Übersetzerin in München. Ihr Werk umfasst Romane, Erzählungen, Gedichte und Essays. Zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt Literaturpreis der Stadt München (2023).
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension

Eine "sprachkundige Künstlerin" ist Dagmar Leupold für den Kritiker Carsten Hueck: In ihrem neuen Buch widmet sie sich der Beziehung zu ihrer Mutter, die sie als stellvertretend für eine ganze Generation be- und erschreibt. Die Mutter ist vom Krieg geprägt, musste fliehen, hat sich schwer getan, der Tochter Liebe und Zuneigung offen zu zeigen, viele traumatische Erinnerungen werden in der "Asservatenkammer" des Gedächtnisses aufbewahrt, Hueck liest von vielen Verniedlichungen, die die Mutter anwendet, um das kalte Leben etwas erträglicher scheinen zu lassen. Für ihn ist das Buch eine wunderbare Mischung aus Empathie, Sprachkunst und Genauigkeit.

© Perlentaucher Medien GmbH