Nach seiner Rückkehr aus dem amerikanischen Exil im Jahre 1949 machte sich Theodor W. Adorno alsbald als öffentlicher Intellektueller einen Namen. Sein beachtlicher Einfluss auf die Debatten der Nachkriegszeit verdankte sich auch den außeruniversitären Vorträgen, in denen Adorno pointiert zu verschiedensten gesellschaftlichen Entwicklungen Stellung nahm. Der Band versammelt 20 dieser Vorträge, das Spektrum ihrer Themen ist breit: Es geht um das Suchtpotential von Prousts Prosa und die Kompositionstechnik von Richard Strauss, um Fragen des Städtebaus und der Pädagogik, um Aberglauben und Antisemitismus, die autoritäre Persönlichkeit und den neuen Rechtsradikalismus.
»Die beiden ersten Jahrzehnte der Bundesrepublik werden gemeinhin als grau und eng beschrieben. Doch welch intellektuelles Leben es gab, das machen die Vorträge Adornos deutlich, die er unermüdlich hielt. Dabei ist es nur eine Auswahl, die Michael Schwarz hier versammelt hat, aber von höchstem Anspruch - und zugleich, anders als Adornos Schreibstil, einfach, klar und verständlich.« Bernhard Schulz Der Tagesspiegel 20191208







