"Nachhinein" erzählt von der Entwicklung zweier Mädchen und ihrer sich verändernden Freundschaft. Zwischen ihnen gibt es einen wesentlichen Unterschied: Die eine wird behütet, geliebt, entschuldigt, darf sogar rebellisch sein, die andere hingegen ist arm, wird angegriffen und in ihrer Familie missbraucht. Aus diesem Grund ändert sich bald auch die Beziehung der Mädchen zueinander, die zunehmend von Liebe, Eifersucht und erwachender Sexualität, von Machtspielen und Grausamkeit geprägt wird. Bis die Ereignisse außer Kontrolle geraten Im Juli 2012 erhielt Lisa Kränzler den 3sat-Preis beim Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb für einen Auszug aus diesem Roman. "Ein sehr intensiver und durchkonstruierter Text, dabei aber nicht spröde - hier wird der Leser wieder seinen eigenen Kindheitserfahrungen ausgesetzt", meinte Juror Paul Jandl.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Mäßigung ist Lisa Kränzlers Sache nicht, verrät Rezensentin Alexandra von Arx, die der Autorin ihren sprachlichen und erzählerischen Wagemut allerdings hoch anrechnet. In ihrem neuen Roman "Nachhinein" geht es wieder um die Kindheit, um zwei Kindheiten eigentlich, berichtet die Rezensentin, um das behütete und optimal geförderte Akademikerkind "LottaLuisaLuzia" und um ihre beste Freundin "JasminCelineJustine", die zwar nur über die Straße wohnt, deren Familie jedoch verwahrlost und gewaltbereit ist. Zwei Gegensätze, erklärt die Rezensentin und zitiert: "Hüben Lehrplan, drüben Schichtplan; da Eigenheim, dort Mietwohnung; rechts Standpauke, links Arschvoll." Das schürt von vorneherein eine gewisse Erwartungshaltung gegenüber dem Ausgang dieser Freundschaft, von der auch nicht abgewichen wird: Sie scheitert. Und dennoch ist die Lektüre schockierend und beunruhigend, gesteht Arx.
© Perlentaucher Medien GmbH
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