Nichts hat ihn darauf vorbereiten können, selber Vater zu sein. Die Geburt des Sohnes erschüttert so ziemlich alles, was er sich je zurechtgelegt hatte. Willkommen also, in einem wunderbaren, vor Hingabe und Ermüdungsverzweiflung flirrenden neuen Leben: Lektüre der immergleichen Kinderbücher, das Bogenschießen auf die Reispapierlampen im Wohnzimmer, die tastenden Versuche, gemeinsam zu krabbeln, einander überhaupt erst kennenzulernen, und was soll das eigentlich bedeuten, die Welt durch die Augen des Kindes zu sehen? Alejandro Zambra kartografiert das alles nach Kräften bzw. dem, was davon übrig ist: als tagebuchartige Mitschrift der eigenen Vaterschaft, in Briefen und Gedichten an den Sohn, im Spiel seiner - wohl auch per Schlafentzug bewusstseinserweiterten - Einbildungskraft, als humorvoll zärtliche teilnehmende Selbstbeobachtung.
Nachrichten an meinen Sohn ist eine nützliche und augenöffnende Handreichung für angehende, debütierende und de-facto-Eltern - und für überhaupt alle, die wissen wollen, was und wie das ist: Vater zu sein.
Nachrichten an meinen Sohn ist eine nützliche und augenöffnende Handreichung für angehende, debütierende und de-facto-Eltern - und für überhaupt alle, die wissen wollen, was und wie das ist: Vater zu sein.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Florian Borchmeyer ist letztendlich beruhigt, dass das Talent des chilenischen Autors diesen Vaterschafts-Roman noch retten kann. Zu Beginn ist Borchmeyer verwirrt, wenn nicht enttäuscht vom rührseligen, ironielosen Pathos, mit dem der doch eigentlich für gelungene Sittengemälde bekannte Autor sich dem Glück der Vaterschaft widmet. Der erhoffte Wandel setze erst ein, sobald der Ich-Erzähler Alejandro Zambra zur Bekämpfung einer aufkommenden Migräne zu Magic Mushrooms greife. Plötzlich wird die bisher den Tagen nach der Geburt seines Sohnes folgende Kapitelstruktur von eingestreuten Gedichten, Fragmenten und Fäkalhumor-Anekdoten aufgebrochen, "Autosabotage statt Autofiktion", jubelt der Kritiker. Der Ich-Erzähler wird dadurch zum Kind und die Geschichte mündet in die Erzählung der Beziehung zu seinem eigenen Vater. So kann sich der Kritiker am Ende doch noch über diesen ehrlich berührenden, erzählerisch vielfältigen Text freuen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»Anstrengend. Aufregend. Unfassbar. ... berührend aufgeschrieben.« Marcus Woeller WELT AM SONNTAG 20250608
»Zwischen Essay und Erzählen, Selbstbeschreibung und Fiktion, Narzissmus und Selbstironie changierend und zugleich sich in Mosaikstein-Kapiteln nach und nach zum Gesamtbild fügend, ist es Alejandro Zambra gelungen, für die Absurditäten und Widersprüchlichkeiten der heutigen Vaterschaft die vielleicht einzig adäquate Form zu finden.« Florian Borchmeyer Frankfurter Allgemeine Zeitung 20251111









