Mit entwaffnendem Humor entlarvt dieses Buch die Logik der Erwachsenenwelt
Maja ist achtzehn Jahre alt, sie sollte Besseres zu tun haben, als in einem Keller zu sitzen und zu schreiben. Aber draußen ist Krieg, ständig kracht es irgendwo, Granaten regnen auf Sarajevo. Und drinnen, im Untergeschoß eines Museums, hat sich eine Notgemeinschaft zusammengefunden, die dem Schrecken trotzt: die vegetarische Mutter mit einem Hang zur Esoterik, die Großmutter und ihr eifersüchtig gehüteter Koffer, der Halbbruder und seine schwangere Frau, die ihre Hypochondrie pflegt, der Vater als Direktor des Museums, zwei Partisanen und der Hund Sniffy. Den Zumutungen ihrer Lage begegnet Maja mit entwaffnendem Humor und Scharfsinn. Und sie nimmt sich auch kein Blatt vor den Mund, wann immer ihr die Erwachsenen mit Worthülsen, Phrasen und Vorurteilen die Welt erklären wollen.
Nenad Velickovics gefeierter Roman, vor dreißig Jahren erstmals erschienen, nimmt dem Krieg jede Heroik und setzt seinerHeimatstadt Sarajevo zugleich ein Denkmal. Es ist ansteckend komisch und tief berührend zu sehen, wie sich aus der vermeintlich naiven, offenherzigen Perspektive seiner Hauptfigur der Horror des Krieges in etwas verwandelt, das uns Mut machen kann.
Maja ist achtzehn Jahre alt, sie sollte Besseres zu tun haben, als in einem Keller zu sitzen und zu schreiben. Aber draußen ist Krieg, ständig kracht es irgendwo, Granaten regnen auf Sarajevo. Und drinnen, im Untergeschoß eines Museums, hat sich eine Notgemeinschaft zusammengefunden, die dem Schrecken trotzt: die vegetarische Mutter mit einem Hang zur Esoterik, die Großmutter und ihr eifersüchtig gehüteter Koffer, der Halbbruder und seine schwangere Frau, die ihre Hypochondrie pflegt, der Vater als Direktor des Museums, zwei Partisanen und der Hund Sniffy. Den Zumutungen ihrer Lage begegnet Maja mit entwaffnendem Humor und Scharfsinn. Und sie nimmt sich auch kein Blatt vor den Mund, wann immer ihr die Erwachsenen mit Worthülsen, Phrasen und Vorurteilen die Welt erklären wollen.
Nenad Velickovics gefeierter Roman, vor dreißig Jahren erstmals erschienen, nimmt dem Krieg jede Heroik und setzt seinerHeimatstadt Sarajevo zugleich ein Denkmal. Es ist ansteckend komisch und tief berührend zu sehen, wie sich aus der vermeintlich naiven, offenherzigen Perspektive seiner Hauptfigur der Horror des Krieges in etwas verwandelt, das uns Mut machen kann.
»Das ist das beste Buch über Krieg, das ich gelesen habe.«Sasa Stanisic
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Rezensent Jörg Plath freut sich, dass Nenad Velikovics 1995 erstmals veröffentlichter und 1996 unter dem Titel "Logiergäste" auch in Deutschland publizierter Roman in neuer Übersetzung vorliegt. Denn der kindlichen Perspektive von Maja, die alles notiert, was sie im Keller eines Museums der bosnischen Landesgeschichte während der Belagerung Sarajevos erlebt, kann sich der Kritiker nicht entziehen: Von der Großmutter über den Bruder und dessen schwangerer Freundin bis zum Museumswächter und der kinderreichen Nachbarin Mrs. Flintstone hat sich eine kuriose Truppe aus drei Generationen im Keller versammelt, alle eint die Todesangst - mit der ein jeder freilich anders umgeht, resümiert der Kritiker. Dass das Buch noch vor dem Ende der Belagerung erschien, spürt Plath deutlich: "Sarkastisch-distanziert" versucht der Autor den Krieg zunächst außen vor zu halten, bis der fesselnde Roman schließlich an Tempo gewinnt, schließt der Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH