Im 19. Jahrhundert entstand eine neue Sensibilität gegenüber der Nahrungsmittelqualität, die sich in einer breiten öffentlichen Debatte niederschlug. Die zunehmend industrialisierte Nahrungsmittelherstellung, unzählige neuartige Produkte und der wissenschaftliche Fortschritt erzeugten ein Gefühl der Unsicherheit bei den Verbrauchern.
Vera Hierholzer geht der Frage nach, wie die sich entfaltende Konsumgesellschaft mit dem wachsenden Misstrauen umging. Sie untersucht, welche neuen Formen der Vertrauenssicherung entstanden und nimmt nicht nur die Gesetzgebung, sondern auch Normsetzungen anderer Akteure in den Blick. Die Studie zeigt, dass sich im Zusammenspiel von Staat, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbrauchern ein arbeitsteiliges Modell der Nahrungsmittelregulierung herauskristallisierte.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Vera Hierholzer geht der Frage nach, wie die sich entfaltende Konsumgesellschaft mit dem wachsenden Misstrauen umging. Sie untersucht, welche neuen Formen der Vertrauenssicherung entstanden und nimmt nicht nur die Gesetzgebung, sondern auch Normsetzungen anderer Akteure in den Blick. Die Studie zeigt, dass sich im Zusammenspiel von Staat, Wissenschaft, Wirtschaft und Verbrauchern ein arbeitsteiliges Modell der Nahrungsmittelregulierung herauskristallisierte.
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Angesichts der Ehec-Fälle kommt Vera Hierholzers Arbeit über die Regulierung von Nahrungsmittelqualität zwischen 1871 und 1914 aktuelle Bedeutung zu, findet Christina Hucklenbroich. Die Autorin, deren Studie mittlerweile mit einem Preis ausgezeichnet wurde, wie die Rezensentin mitteilt, interessiert sich vor allem für die Erschütterung des Vertrauens, die die Menschen gegenüber industriell hergestellten Nahrungsmitteln bereits von Beginn der Industrialisierung erlebten, und dafür, welche Vermarktungsstrategien dem entgegengesetzt wurden, lässt Hucklenbroich wissen. Aus dem Buch kann man nicht nur erfahren, dass bereits Ende des 19. Jahrhunderts Tendenzen zu mehr "Eigenverantwortung" und Vereine zur Aufdeckung von Lebensmittelskandalen entstanden. Die Autorin kann vor allem ein plastisches "Bild der Konsumgesellschaft" der Zeit zeichnen und zeigen, wie Ängste angesichts zunehmend anonymisierter Lebensmittelproduktion entstehen, so die Rezensentin, die die Arbeit als "konstruktiven Kommentar" zur aktuellen Vertrauenskrise wertet.
© Perlentaucher Medien GmbH
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