Die Briefbücher des Benediktinerinnenklosters Lüne stellen eine reiche Quelle für spätmittelalterliche Frömmigkeit, Gelehrsamkeit und Kommunikationsnetzwerke dar. Die Frauen erzählen lebendig vom Alltag und Festtag im Kloster, vom Verhältnis zum Propst, den Familien oder den Lüner Ratsherren bis zu geistlichen Freundschaften mit Frauen aus den Nachbarkonventen. Als eine Besonderheit sind nicht nur Briefe der Ämterinhaberinnen sondern aller Konventsmitglieder bis zu den Klosterschülerinnen überliefert. Nicht zuletzt kann erstmals das Ringen mit den aufkommenden reformatorischen Gedanken aus der Binnenperspektive einer Benediktinerinnengemeinschaft erfasst werden.
Die Edition umfasst über 450 Briefe, die auf Lateinisch, Niederdeutsch und in einer charakteristischen Mischsprache verfasst wurden. Sie erschließt den sozialen, sprachlichen, historischen und rhetorischen Kontext der gelehrten Nonnen und ihre Kommunikationsnetzwerke. Die Lüner Briefbücher erweitern das Korpus der im Spätmittelalter von Frauen selbständig verfassten Texte erheblich. Dabei formten die Nonnen eine auf ihre Bedürfnisse angepasste Sprache, die ihren Klosteralltag und ihre religiösen Ziele angemessen zum Ausdruck bringen konnte.
"Mit dieser mustergültigen Edition haben Schlotheuber und Lähnemann und ihr interdisziplinäres Team die Grundlagen für die weitere Auseinandersetzung mit diesen europaweit einzigartigen Quellen geschaffen. [...] So zeigen sie, wie Theol. in klösterlichen Kontexten gelebt, reflektiert und weitergegeben wurde. Für die kirchengeschichtliche Forschung ist diese Perspektive von unschätzbarem Wert: Hier wird nicht über Nonnen gesprochen, hier sprechen sie selbst."
Stephan Lüttich Theologische Revue - 121 (2025) https://diglib.hab.de/edoc/ed000248/start.htm (16.09.2025).
Die Edition umfasst über 450 Briefe, die auf Lateinisch, Niederdeutsch und in einer charakteristischen Mischsprache verfasst wurden. Sie erschließt den sozialen, sprachlichen, historischen und rhetorischen Kontext der gelehrten Nonnen und ihre Kommunikationsnetzwerke. Die Lüner Briefbücher erweitern das Korpus der im Spätmittelalter von Frauen selbständig verfassten Texte erheblich. Dabei formten die Nonnen eine auf ihre Bedürfnisse angepasste Sprache, die ihren Klosteralltag und ihre religiösen Ziele angemessen zum Ausdruck bringen konnte.
"Mit dieser mustergültigen Edition haben Schlotheuber und Lähnemann und ihr interdisziplinäres Team die Grundlagen für die weitere Auseinandersetzung mit diesen europaweit einzigartigen Quellen geschaffen. [...] So zeigen sie, wie Theol. in klösterlichen Kontexten gelebt, reflektiert und weitergegeben wurde. Für die kirchengeschichtliche Forschung ist diese Perspektive von unschätzbarem Wert: Hier wird nicht über Nonnen gesprochen, hier sprechen sie selbst."
Stephan Lüttich Theologische Revue - 121 (2025) https://diglib.hab.de/edoc/ed000248/start.htm (16.09.2025).







