Ein Spektrum aus den von Rudolf Bultmann zwischen 1925 und 1963 publizierten Aufsätze. Rudolf Bultmann ist als Exeget wie als Systematischer Theologe ein Klassiker der Evangelischen Theologie des 20. Jahrhunderts. Die Auswahl von Aufsätzen, die Andreas Lindemann neu zusammengestellt hat, bietet die zentralen und besonders wirkungsreichen Aufsätze Bultmanns zu den hermeneutischen Grundfragen der Theologie. Der Sammelband enthält auch Aufsätze, die erstmals im Rahmen einer Sammlung erscheinen. Der Herausgeber, Prof. Dr. Andreas Lindemann lehrt an der Kirchlichen Hochschule in Bethel. Die Interessenten sind Studierende und Lehrende der Theologie, insbesondere Systematische Theologie.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Der von Andreas Lindemann herausgegebene Band "Neues Testament und christliche Existenz" versammelt eine Auswahl von Aufsätzen Rudolf Bultmanns aus seinem inzwischen vergriffenen Werk "Glauben und Verstehen" nebst vier bislang nicht nachgedruckten Texten, berichtet Rezensent Friedemann Voigt. Darunter befindet sich ein Vortrag Bultmanns vom 2. Mai 1933 über "Die Aufgabe der Theologie in der gegenwärtigen Situation", der Voigts besonderes Interesse gefunden hat. Beeindruckend findet er insbesondere, wie Bultmann darin die Missachtung der Nächstenliebe gegenüber den Juden anprangert. Allerdings zeigt er sich zugleich über Bultmanns "hilflosen Versuch" bestürzt, "sich bei der Argumentation gegen die Diffamierung anders Denkender auf vermeintlich gleichlautende Aussagen Hitlers zu berufen". Herausgeber Andreas Lindemanns Versuch, gerade an diesem Text die "unbestrittene Integrität" Bultmanns ausweisen zu wollen, ist für Voigt ebenso "unglücklich" wie es seines Ansicht nach überflüssig ist, Bultmanns Theologie durch Betonung seiner politischen Gesinnung besondere Würde zu verleihen.
© Perlentaucher Medien GmbH
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