»Ales Steger zeigt Europa auf einem Weg der Gewalt; seine Erzählerin sieht sich zwischen Sprache und Krieg gefangen.« Cornelia Geißler, Frankfurter Rundschau
Es herrschen angespannte Zeiten: Die EU befindet sich mit dem Rest der Welt in Handelskriegen, in den Regalen der Supermärkte gibt es keine Bananen mehr. In Slowenien stehen Wahlen vor der Tür, und in Ljubljana treffen Proteste auf Gegenproteste, extremistische Parteien befinden sich im Aufwind. Inmitten dieses Chaos durchlebt eine junge Schriftstellerin ihre ganz eigene Krise, Liebe und Finanzen liegen im Argen. Um Letzterem Abhilfe zu schaffen, gibt sie Schreibkurse in einem Gefängnis. Während drei Gefangene ihr immer wieder neue Erzählungen liefern, die alle vom Krieg handeln, beginnt sie, einen historischen Roman zu schreiben, der von der Freundschaft zwischen Antonio Scopoli und Carl von Linné erzählt, von Scopolis Reise durch das kriegsverwüstete Europa des 18. Jahrhunderts und von dem Ort, an dem die erste Banane auf europäischem Boden gezüchtet wurde.
Es herrschen angespannte Zeiten: Die EU befindet sich mit dem Rest der Welt in Handelskriegen, in den Regalen der Supermärkte gibt es keine Bananen mehr. In Slowenien stehen Wahlen vor der Tür, und in Ljubljana treffen Proteste auf Gegenproteste, extremistische Parteien befinden sich im Aufwind. Inmitten dieses Chaos durchlebt eine junge Schriftstellerin ihre ganz eigene Krise, Liebe und Finanzen liegen im Argen. Um Letzterem Abhilfe zu schaffen, gibt sie Schreibkurse in einem Gefängnis. Während drei Gefangene ihr immer wieder neue Erzählungen liefern, die alle vom Krieg handeln, beginnt sie, einen historischen Roman zu schreiben, der von der Freundschaft zwischen Antonio Scopoli und Carl von Linné erzählt, von Scopolis Reise durch das kriegsverwüstete Europa des 18. Jahrhunderts und von dem Ort, an dem die erste Banane auf europäischem Boden gezüchtet wurde.
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
Rezensent Wolfgang Schneider empfiehlt diesen im Original bereits vor fünf Jahren erschienenen Roman mit leichten Einschränkungen. Wenn der slowenische Autor Ales Steger in einem Mix aus "Groteske" und "Satire" von einer Schriftstellerin mit Schreibkrise und Alpträumen erzählt, die im Gefängnis Schreibkurse für Häftlinge, darunter ein Kriegsverbrecher, gibt, erkennt der Kritiker schnell die ungebrochene Aktualität des Romans: Von den Häftlingen erhält sie Kurzgeschichten, die vom Krieg berichten, sie selbst arbeitet an einem Roman, der vom Siebenjährigen Krieg erzählt. Darüber hinaus geht es in Stegers Roman um ein sich in Müll und Favelas auflösendes Slowenien und einen populistischen Präsidenten, der seinem Volk das Blaue vom Himmel verspricht, resümiert Schneider. Ganz glücklich wird der Kritiker allerdings nicht, wenn Steger die politischen und ökonomischen Ereignisse mehr "behauptet" als erläutert. Und die pauschale Verurteilung von Politik und Medien riecht ein wenig nach "literarischem Populismus", meint Schneider. Immerhin: Die Wirklichkeit kommt dem Roman inzwischen recht nahe, schließt er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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»ein Roman, dessen Kraft es auszuhalten gilt und der doch voller Poesie ist und voller Fragen und Weisheit.« (Katrin Schumacher, MDR Kultur, 19.03.2022) »wunderbar plastisch erzählte(r) Roman (...). Steger erweist sich in seinem Prosastück über eine Frau im Modus der Selbstfindung als toller Stilist.« (Ulf Heise, MDR Kultur, 28.03.2022) »Ein Buch voller Verzweiflung und Magie, aber auch von großer Sprachmacht.« (Ariane Binder, 3sat Kulturzeit, 27.04.2022) »Sehr poetisch und persönlich seziert Steger die Psychologie des Krieges. Ein starker Roman, der seit dem russischen Angriff auf die Ukraine eine erschreckende Aktualität bekommen hat.« (Barbara Geschwinde, WDR5 Bücher, 21.05.2022) »ein Buch, das in einer europäischen Zukunft spielt, in dem aber der Krieg als ein Erinnerungsnachhall präsent ist. (...) So überlagern sich reale und surreale Ebenen, bildstark geschildert und sprachlich elaboriert.« (SWR Bestenliste, Juni 2022) »'Neverend' beschreibt das Szenario eines nicht enden wollenden Endes, einer sich immer wiederholenden Geschichte der Zerstörung, wie sie aktueller kaum sein könnte.« (Verena Scheithauer, Kölner StadtRevue, Juni 2022) »ein finsteres, drastisches, starkes Buch. (...) das politische Chaos und das private der Erzählerin macht der Autor eindringlich mit surrealen, berührenden Bildern fest.« (Karin Waldner-Petutschnig, Kleine Zeitung, 09.07.2022) »eine anspielungsreiche, spannend erzählte Analyse der Gegenwart, die sich - mit viel Witz und Selbstironie - fragt, was es heute bedeutet, frei zu sein, zu schreiben und dem Chaos zu trotzen.« (Johanna Lenhart, Die Presse/Spectrum, 16.07.2022) »poetisch, analytisch und persönlich zugleich« (SRF, 22.04.2022) »Ein gedankensattes, erschütterndes wie sprachmächtiges Buch« (Constanze Matthes, Zeichen & Zeiten, 16.06.2022) »Ales Steger zeigt Europa auf einem Weg der Gewalt; seine Erzählerin sieht sich zwischen Sprache und Krieg gefangen« (Cornelia Geißler, Frankfurter Rundschau, 07.06.2022) »Steger gelingt es (...) Verzweiflung und Fassungslosigkeit eine literarische Form zu geben, die unter die Haut geht.« (Sophie Wennerscheid, Süddeutsche Zeitung, 04.10.2022) »komplex gebaute(r) Roman (...). Die Auseinandersetzung mit dem Krieg wirkt beklemmend aktuell« (Wolfgang Schneider, FAZ, 27.10.2022)







