In der Organisation "Big Apple Greeter" haben sich mehr als 300 waschechte New Yorker zusammengetan, um Besucher in ihrer Stadt persönlich willkommen zu heißen. 20 dieser Big Apple Greeter stellen in diesem ungewöhnlichen Lesebuch für New-York-Reisende in persönlichen Texten und teilweise spektakulären Fotos ganz unterschiedliche Ecken ihrer Stadt vor. Darunter sind bekannte Attraktionen wie die Freiheitsstatue, die Brooklyn Bridge, der Times Square oder der Central Park, den größten Teil der besuchten Orte bilden aber individuelle Highlights abseits der ausgetretenen Touristenpfade. Dazu sucht sich der Gast einen Teil von New York aus, den er kennenlernen will und trifft dann "seinen" New Yorker, der ihm auf einem drei- bis vierstündigen Spaziergang seinen Stadtteil zeigt - gewürzt mit viel Biografischem. Nicht selten hat der Reisende am Ende einen neuen Freund, eine neue Freundin gewonnen.
New York to go ist ein Buch über die faszinierendste Stadt der Welt, über gelebte Willkommens-Kultur, über zahllose Begegnungen mit Locals und über die Liebe: zu New York und zu unzähligen Menschen, die eben noch Fremde waren.
New York to go ist ein Buch über die faszinierendste Stadt der Welt, über gelebte Willkommens-Kultur, über zahllose Begegnungen mit Locals und über die Liebe: zu New York und zu unzähligen Menschen, die eben noch Fremde waren.
Die "Big Apple Greeter" stellt man sich am besten als gute Bekannte vor, die bereits eine halbe Ewigkeit in New York leben und ihr Wissen begeistert teilen. Ehrenamtlich wohlgemerkt. Dabei sind sie offenbar derart zugewandt, dass man sie tatsächlich für gute Bekannte halten könnte. Der liebevoll gestaltete und mit zahlreichen Fotos illustrierte Reiseführer "New York to go. 20 Mal unterwegs mit den Big Apple Greetern" trägt den Untertitel "Insider-City-Guide" also zu Recht: Hier lernt man die Stadt durch die Perspektive Einheimischer kennen. Ray Marquez zum Beispiel lebt seit mehr als zwanzig Jahren in Staten Island und kennt jeden Winkel der von Touristen meistens links liegengelassenen Insel. Oder nehmen wir den mit seiner Kauzigkeit kokettierenden Sami Steigmann aus Transsilvanien, dessen Revier Midtown Manhattan ist: Er weiß über die St. Patrick's Cathederal ebenso viel zu erzählen wie über das Grand Central Terminal, den größten Bahnhof der Welt, dessen siebenundsechzig Gleise auf zwei Ebenen verteilt sind. Eines dieser Gleise wurde einst für Franklin D. Roosevelt reserviert: Er wollte nicht, dass ihn irgendjemand in seinem Rollstuhl sieht, wenn er nach New York kam. Und zur "Sky bridge", einer venezianisch anmutenden, überdachten Mini-Brücke, die sich über eine schmale Straße in Tribeca spannt, würde einen Google Maps sicherlich niemals lotsen. Die Immobilienhaie der Stadt haben dieses Kleinod bislang wohl übersehen - so wie man selbst in einer fremden Stadt vieles übersieht; es sei denn, man hat den richtigen Guide.
mmü.
"New York to go - 20 Mal unterwegs mit den Big Apple Greetern" von Thomas Joussen. Knesebeck Verlag, München 2018. 468 Seiten, 400 Fotos, 25 Karten. Gebunden, 30 Euro.
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