»Eine hellwache Beobachterin unserer Gegenwart.« Jury des Else-Lasker-Schüler-Preises 2022
Beim »Reichsbürger«-Prozess in Frankfurt sitzen die Verfassungsfeinde längst überall im Publikum. An die Wände von Universitäten werden mitten in Deutschland antisemitische Parolen gesprayt. Und über den Klimawandel wird erstaunlich leise gesprochen. Alles ist hyperpolitisch, auch die Kunst. Aber hören wir überhaupt noch zu? Sehen wir die entscheidenden Dinge? Können wir noch miteinander sprechen? Wie immer in ihren Büchern streift Kathrin Röggla als engagierte Zeitgenossin durch unsere Gegenwart. Sie schaut hin, hört zu, befragt die Wörter und riskiert ihre Sätze, um zu neuen Erzählformen zu finden. Denn was in der sogenannten Polykrise auch in Frage steht, sind die Spielräume der Literatur.
Beim »Reichsbürger«-Prozess in Frankfurt sitzen die Verfassungsfeinde längst überall im Publikum. An die Wände von Universitäten werden mitten in Deutschland antisemitische Parolen gesprayt. Und über den Klimawandel wird erstaunlich leise gesprochen. Alles ist hyperpolitisch, auch die Kunst. Aber hören wir überhaupt noch zu? Sehen wir die entscheidenden Dinge? Können wir noch miteinander sprechen? Wie immer in ihren Büchern streift Kathrin Röggla als engagierte Zeitgenossin durch unsere Gegenwart. Sie schaut hin, hört zu, befragt die Wörter und riskiert ihre Sätze, um zu neuen Erzählformen zu finden. Denn was in der sogenannten Polykrise auch in Frage steht, sind die Spielräume der Literatur.
Röggla zu lesen hilft. Anton Thuswaldner Salzburger Nachrichten 20250514
Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension
So recht weiß man nach der Lektüre dieser Besprechung nicht, ob Rezensentin Lerke von Saalfeld Kathrin Rögglas Essaysammlung nun mochte oder nicht. Jedenfalls setzt Röggla hier eine Reihe von Texten, viele bereits vorher anderswo, so zusammen, dass sie, sich zu einer einzigen Argumentationslinie fügen, die viel über die diversen Probleme unserer Gegenwart erzählt, so die Rezensentin. Thematisch geht es immer wieder, aber nicht nur, um Gerichtsprozesse unter anderem im NSU-Fall, die Röggla besucht und, so Saalfeld, gekonnt als szenische Anordnungen beschreibt, in denen die Gesellschaft sich selbst zu reparieren versucht. Es geht also nicht in erster Linie ums Strafmaß und um moralische Urteile, was Saalfeld zu gefallen scheint. Weiterhin geht die Rezensentin auf das Motiv der drei Affen ein, die nicht sprechen, sehen und hören, das bereits der Titel aufruft - für Röggla, glaubt Saalfeld, ist vor allem das "nicht hören" ein wichtiges Motiv, weil in unserer Gesellschaft Leute viel zu oft nicht lernen, einander zuzuhören. Das hört sich erst einmal alles interessant an, abschließend kritisiert Saalfeld dann allerdings, dass Röggla in diesem Buch zu viel auf einmal verhandelt, was beim Lesen Frustration hervorrufen kann. So bleibt man als Leser dieser Besprechung letztlich gleichfalls etwas ratlos zurück.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH







