Die Geschichte der jüdischen Buchhändlerin Françoise Frenkel, die achtzehn Jahre lang die erste französische Buchhandlung in Berlin leitete, 1939 durch das besetzte Frankreich floh und sich 1943 in die Schweiz retten konnte. Knapp siebzig Jahre nach seiner Veröffentlichung in einem kleinen Genfer Verlag wurde dieses außergewöhnliche Buch in Frankreich zufällig auf einem Flohmarkt wiederentdeckt und ist mit einem Vorwort von Patrick Modiano erstmals auf Deutsch erschienen.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
"Eine Flaschenpost aus lang vergangenen Zeiten" sind die Erinnerungen der geheimnisvollen jüdischen Buchhändlerin Francoise Frenkel, schreibt Rezensent Joseph Hanimann. Bewegend, fesselnd und trotzdem humorvoll erzählt Frenkel von ihrer gefährlichen Flucht vor den Nazis durch Frankreich in die Schweiz, erfahren wir. Bemerkenswert findet Hanimann dabei vor allem ihre Fähigkeit, Gefühle der Niedergeschlagenheit und Angst mit der Freude und Begeisterung für die französische Landschaft und die wunderschönen Städte, die sie liebt, zu verknüpfen. Auch ihr aufmerksamer Blick für kleine Gesten und Hilfeleistungen, ehrenvolle Rettungseinsätze, aber auch das Schweigen der Mehrheit beeindruckt den Rezensenten. Frenkels Erlebnisberichte wurden erstmals 1945 veröffentlicht, versanken dann jedoch, genau wie ihre Autorin, in Vergessenheit, bis das Buch im letzten Jahr schließlich doch wieder auftauchte und für Aufmerksamkeit sorgte - was für ein Glück, findet Hanimann.
© Perlentaucher Medien GmbH
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"Das Buch ist in einer so klaren, unverstellten Sprache der Humanität geschrieben, dass man sich beweg hineinliest in das Leben dieser Frau." Gabriele von Arnim, Die Zeit, 12.01.17 "Es überwiegen diskret einfühlsame Alltagsbeobachtungen, die weit beredter Zeugnis ablegen. Die Schilderung von Not und Angst, der abenteuerlichen Fluchtversuche in die Schweiz sind packend. Zudem malt Frenkel ein Sittengemälde vom Vichy-Frankreich, dessen Ambivalenz fasziniert." Niklas Bender, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 22.11.16 "Es scheint fast, als könne man aus Frenkels Buch den schwerelosen Stil von Modiano herauslesen - als sei Françoise Frenkel, diese Person, von der es kein Bild gibt, keine genauen Daten und kaum Übriggebliebenes, am Ende eine Erfindung eines Literaturnobelpreisträgers. Alle Gesprächspartner haben den phantomhaften Charakter des Buchs betont, das Mysteriöse seiner Publikationsgeschichte ..." Fabian Federl, Der Tagesspiegel, 23.07.16 "Eine intime Kostbarkeit ist dieser vermutlich schnell niedergeschriebene Text. Er leistet das, was Frenkel, von der wir kein Foto kennen, in ihrer Vorbemerkung fixiert hat: 'Es ist die Pflicht der Überlebenden, Zeugnis abzulegen, damit die Toten nicht vergessen, noch Hilfsbereitschaft und Aufopferung Unbekannter missachtet werden.'" Martin Oehlen, Kölner Stadt-Anzeiger, 28.07.16 "'Nichts, um sein Haupt zu betten' ist Autobiografie, ist Mahnung, ist eine Verneigung vor jenen, die in finsteren Tagen Mensch geblieben sind. Eine Liebeserklärung an die Literatur ist es auch - und selbst Literatur, die sich nicht darum bemüht hat, eine solche zu sein, aber stets richtige Worte fand." Peter Pisa, Kurier, 13.08.16 "Anschaulich, literarisch anspruchsvoll, dabei direkt und mit vielen Dialogen, schildert Frenkel das geistige Klima der Jahre 1920 - 1943." Carsten Hueck, Deutschlandradio Kultur Buchkritik, 28.07.16 "Die Autorin erzählt darin die spannende, ja streckenweise unglaubliche Geschichte ihres Überlebens in der NS-Zeit." Martin Doerry, Literatur Spiegel, August 2016 "Dieses Buch ist ein Kleinod, über dessen Wiederentdeckung man sich nur freuen kann." Katja Weise, NDR Kultur Neue Bücher, 01.08.16 "Noch eine Überlebensgeschichte aus dem katastrophischen 20. Jahrhundert also? Wer da müde abwinken will, dem sei geantwortet: Ja, aber der besonderen Art. ... Dieses Buch hat das Zeug, uns den Glauben an das Gute im Menschen zurückzugeben." Tilman Krause, Die Welt, 03.09.16







