Ein Cicerone durch die verschlungenen Spuren, die das Land im Werk und in den Briefen des berühmten Philosophen hinterlassen hat.Von Thomas Mann stammt das Vorurteil, für Bildende Kunst und Architektur habe sich Friedrich Nietzsche bestenfalls am Rande interessiert, trotz seiner Aufenthalte in Italiens großen Kunststädten - Genua, Venedig, Rom, Florenz und Turin.In diesem Buch werden die alles andere als geradlinigen Spuren verfolgt, die Nietzsches leidenschaftliche Bindung an Italien, seine historischen Bauten und seine Kunstwerke im Werk und in den Briefen des Philosophen hinterlassen hat.Nietzsche hat die Vielfalt der Kulturzeugnisse in Italiens Städten nicht nur zur Kenntnis genommen: Aus ihrer Interpretation sind wesentliche Bestandteile seiner Philosophie erst sinnfällig geworden. Umgekehrt hat er im Zuge der Wechselfälle seiner eigenen Philosophie, seine Sicht auf die italienische Kunst immer wieder modifiziert.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
In einer Doppelbesprechung beschäftigt sich Ulrich Raulff mit Büchern über die Italienreisen von Goethe und Nietzsche, wobei er zugibt, dass die beiden Bände zwar eigentlich nicht vergleichbar sind, die Reisenden jedoch vergleichbare Erfahrungen gemacht haben. Als größtes Verdienst hält er Tilmann Buddensieg zugute, mit dem alte Vorurteil, Nietzsche sei auch in Italien vor allem als "Ohrenmensch" unterwegs gewesen, in seinem Buch gründlich aufgeräumt zu haben. Es ist der "akribischen Spurensicherung" des Autors zu verdanken, dass man nach der Lektüre genau wisse, welche Orte und Kunstwerke der Philosoph gesehen hat, so Raulff angetan. Zudem habe Buddensieg zeigen können, dass Nietzsche als "Vordenker der Moderne" gelten kann. Der Rezensent lobt dieses Buch als "klassischen Essay", dessen Sprunghaftigkeit und Umtriebigkeit er schätzt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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